Johann Sebastian Bach

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BWV 147
Titel Herz und Mund und Tat und Leben
Komponiert 2. Juli 1723, Leipzig
Besetzung

Vierstimmiger gemischter Chor
Sopran solo
Alt solo
Tenor solo
Bass solo

Trompete
Oboe I + II
Oboe d`amore
Oboe da caccia I + II
Violine I + II
Viola

Basso continuo

Sätze Chor: Herz und Mund und Tat und Leben
Rezitativ (Tenor solo): Gebenedeiter Mund
Arie (Alt): Schäme dich, o Seele
Rezitativ (Bass): Verstockung kann Gewaltige verblenden
Arie (Sopran): Bereite dir, Jesu, noch itzo dir Bahn
Choral: Wohlmir, dass ich Jesum habe
Arie (Tenor): Hilf, Jesu, hilf, dass ich auch dich bekenne
Rezitativ (Alt): Der höchsten Allmacht Wunderhand
Arie (Bass): Ich will von Jesu Wundern singen
Choral: Jesus bleibet meine Freude
Kategorie Geistliche Kantate
Kirchenjahr Mariä Heimsuchung
Autor des Textes Salomo Franck 1717
Text
Chor:
Sopran, Alt, Tenor, Bass
Trompete
Oboe I + II
Violine I + II
Viola
Fagott
Basso continuo

Rezitativ: Tenor solo
Violine I + II
Viola
Basso continuo












Arie: Alt solo
Oboe d`amore
Basso continuo






Rezitativ: Bass solo
Basso continuo













Arie:
Sopran solo
Violine solo
Basso continuo

Choral: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Trompete
Oboe I + II
Violine I + II
Viola
Basso continuo






Arie:
Tenor solo
Basso continuo



Rezitativ: Alt solo
Oboe da caccia I + II
Basso continuo
















Arie: Bass solo
Trompete
Oboe I + II
Violine I + II
Viola
Basso continuo

Choral: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Trompete
Oboe I + II
Violine I + II
Viola
Basso continuo

1. Teil
Herz und Mund und Tat und Leben
Muss von Christo Zeugnis geben
Ohne Furcht und Heuchelei,
Dass er Gott und Heiland sei.




Gebenedeiter Mund!
Maria macht ihr Innerstes der Seelen
Durch Dank und Rühmen kund;
Sie fänget bei sich an,
Des Heilands Wunder zu erzählen,
Was er an ihr als seiner Magd getan.
O menschliches Geschlecht,
Des Satans und der Sünden Knecht,
Du bist befreit
Durch Christi tröstendes Erscheinen
Von dieser Last und Dienstbarkeit!
Jedoch dein Mund und dein verstockt Gemüte
Verschweigt, verleugnet solche Güte;
Doch wisse, dass dich nach der Schrift
Ein allzuscharfes Urteil trifft!

Schäme dich, o Seele, nicht,
Deinen Heiland zu bekennen,(1.)
Soll er dich die seine nennen
Vor des Vaters Angesicht!
Doch wer ihn auf dieser Erden
Zu verleugnen sich nicht scheut,
Soll von ihm verleugnet werden,
Wenn er kommt zur Herrlichkeit.

Verstockung kann Gewaltige verblenden,
Bis sie des Höchsten Arm vom Stuhle stösst;
Doch dieser Arm erhebt,
Obschon vor ihm der Erde Kreis erbebt,
Hingegen die Elenden,
So er erlöst.
O hochbeglückte Christen,
Auf, machet euch bereit,
Itzt ist die angenehme Zeit,
Itzt ist der Tag des Heils: der Heiland heisst (2.)
Euch Leib und Geist
Mit Glaubensgaben rüsten,
Auf, ruft zu ihm in brünstigem Verlangen,
Um ihn im Glauben zu empfangen!

Bereite dir, Jesu, noch itzo die Bahn,
Mein Heiland, erwähle
Die gläubende Seele
Und siehe mit Augen der Gnade mich an!

Wohl mir, dass ich Jesum habe,
O wie feste halt ich ihn,
Dass er mir mein Herze labe,
Wenn ich krank und traurig bin.
Jesum hab ich, der mich liebet
Und sich mir zu eigen gibet;
Ach drum lass ich Jesum nicht,
Wenn mir gleich mein Herze bricht.

2. Teil

Hilf, Jesu, hilf, dass ich auch dich bekenne
In Wohl und Weh, in Freud und Leid,
Dass ich dich meinen Heiland nenne
Im Glauben und Gelassenheit,
Dass stets mein Herz von deiner Liebe brenne.

Der höchsten Allmacht Wunderhand
Wirkt im Verborgenen der Erden.
Johannes muss mit Geist erfüllet werden,
Ihn zieht der Liebe Band
Bereits in seiner Mutter Leibe,
Dass er den Heiland kennt,
Ob er ihn gleich noch nicht
Mit seinem Munde nennt,
Er wird bewegt, er hüpft und springet,
Indem Elisabeth das Wunderwerk ausspricht,
Indem Mariae Mund der Lippen Opfer bringet.
Wenn ihr, o Gläubige, des Fleisches Schwachheit merkt
Wenn euer Herz in Liebe brennet,
Und doch der Mund den Heiland nicht bekennet,
Gott ist es, der euch kräftig stärkt,
Er will in euch des Geistes Kraft erregen,
Ja Dank und Preis auf eure Zunge legen.

Ich will von Jesu Wundern singen
Und ihm der Lippen Opfer bringen,
Er wird nach seiner Liebe Bund
Das schwache Fleisch, den irischen Mund
Durch heilges Feuer kräftig zwingen.


Jesus bleibet meine Freude,
Meines Herzens Trost und Saft,
Jesus wehret allem Leide,
Er ist meines Lebens Kraft,
Meiner Augen Lust und Sonne,
Meiner Seele Schatz und Wonne;
Darum lass ich Jesum nicht
Aus dem Herzen und Gesicht.

Epistel

Jesaja 11: 1-5

Evangelium

Lukas 1: 39-56

Bibeltext 1. Mattäus 10:32 2. 2. Korinther 6:2
Handschriften Nachlass C.P.E. Bach; Singakademie, Berlin; Musikbibliothek, Leipzig; Bach Archiv, Leipzig; Universitätsbibliothek, Warschau

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