Johann Sebastian Bach

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BWV 208a
Titel Was mir behagt, ist nur die muntre Jagd!
Komponiert 3. August 1740 oder 1742; Leipzig
Besetzung

Unbekannt

Sätze Rezitativ (Diana): Was mir behagt, ist nur die muntre Jagd!
Arie (Diana): Jagen ist der Lust der Götter
Rezitativ (Endymion): Wie? schönste Göttin, wie?
Arie (Endymion): Willst du dich nicht mehr ergezen
Rezitativ (Diana, Endymion): Ich liebe dich zwar noch
Rezitativ (Pan): Ich, der ich sonst ein Gott
Arie (Pan): Ein Fürst ist seines landes Pan
Rezitativ (Pales): Mein Opfer soll gewisslich nicht
Arie (Pales): Schaafe können sicher weyden
Rezitativ (Diana): So stimmit mit ein
Arie (à 4): Lebe, Sonne dieser Erden
Arie (Duetto Diana, Endymion): Ihr Strahlen der Freuden
Arie (Pan): Weil die wollenreiche Heerden
Arie (Pales): Ihr Felder und Auen
Chor: Ihr lieblichste Blicke, ihr freudige Stunden
Kategorie Weltliche Kantate
Kirchenjahr Namenstag von König August III.
Autor des Textes Unbekannt
Text
Rezitativ:
Diana





Arie:
Diana






Rezitativ: Endymion






Arie: Endymion






Rezitativ: Diana, Endymion


















Rezitativ: Pan






Arie: Pan






Rezitativ: Pales








Arie: Pales




Rezitativ: Diana


Arie: à 4





Arie a duetto: Endymion, Diana





Arie: Pan




Arie: Pales




Chor


Was mir behagt
Ist nur die muntre Jagd.
Bevor Aurora pranget,
Und ehe noch der Himmel tagt,
So hat mein Pfeil
Schon manche schöne Beut erlanget.

Jagen ist der Lust der Götter,
Jagen steht den Helden an.
Weichet meiner Nymphen Spötter,
Weichet von der Dianen Bahn!

Wie? schönste Göttin, wie?
Kennst du nicht mehr dein vormals halbes Leben?
Hast du nicht dem Endymion
In seiner sanfften Ruh
Sonst manchen Liebes-Kuss gegeben?
Bist du denn, Schönste, nun
Von Liebes Banden frey,
Und folgest nur der Jägerey?

Willst du dich nicht mehr ergezen
An den Nezen,
Die dir Amor legt?
Wo man auch, wenn man gefangen,
Nach Verlangen,
Lust und Lieb' in Banden pflegt.

Diana: Ich liebe dich zwar noch,
Jedoch
Heut ist ein solcher Tag erschienen,
Den ich vor allen muss
Mit meinem Lieben Kuss
Nach Schuldigkeit bedienen.
Der theureste August,
Der Sachsen Lust
Kan im erwünschten Wohlergehen
Sein Hohes Nahmens Fest jetzt sehen.
Endymion: So gönne mir,
Dyana, daß ich mich mit dir
Zugleich verbinden
Und auch ein Opffer an darff zünden.
Duett (Diana und Endymion): Ja! ja!
Wir tragen unsre Flammen
Von einem guten Wunsch zusammen.

Ich, der ich sonst ein Gott
In diesen Feldern bin,
Ich lege meinen Schäffer-Stab hin,
Weil der durchlauchte Pan
Das Land so glücklich machet
Dass Wald und Feld, und alles lebt und lachet.

Ein Fürst ist seines landes Pan.
Gleichwie der Cörper ohne Seele
Nicht leben, noch sich regen kan;
So ist das Land die Todten-Höhle,
Das sonder Haupt und Fürsten ist,
Und so das beste Theil vermisst.

Mein Opfer soll gewisslich nicht
Das lezte sezn.
Nein! nein!
Ich wills zu deinen Füssen legen;
Denn da das ganze Land von vivat schallt,
Soll dieses schöne Feld
Dir, grosser König, Fürst und Held,
Zu Ehren sich bewegen.

Schaafe können sicher weyden
Wo ein guter Hirte wacht.
Wo Regenten wohl regieren
Kan man Ruh und Friede spüren
Und was Länder glücklich macht!

So stimmit mit ein,
Und lasst des Tages Lust vollkommen seyn!

Lebe, Sonne dieser Erden,
Weil Diana bey der Nacht
An der Burg des Himmels wacht,
Weil die Wälder grünen werden,
Lebe Sonne dieser Erden!

Ihr Strahlen der Freuden
Vertreibet die Leiden,
Verdoppelt die Blicke auf künfftige Zeiten!
Der Vater der Sachsen,
Augustus soll leben, Augustus muss wachsen.

Weil die wollenreiche Heerden
Durch diess weit gepriesne Feld,
Lustig ausgetrieben werden,
Lebe dieser Sachsen Held.

Ihr Felder und Auen,
Die lieblich zuschauen,
Auf, singet / ruffet / hierzu:
Es lebe Augustus in Seegen und Ruh!

Ihr lieblichste Blicke, ihr freudige Stunden,
Euch bleibe das Glücke auf ewig verbunden!
Kommt wieder, doch allzeit in schönerem Licht,
Damit es euch minner an Purpur begricht,
Damit wir mit Freuden
Die Opffer bereiten.

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