Johann Sebastian Bach

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BWV 101
Titel Nimm von uns Herr, du treuer Gott
Komponiert 13. August 1724; Leipzig
Besetzung

Vierstimmiger gemischter Chor
Sopran solo
Alt solo
Tenor solo
Bass solo

Cornetto
Trompete I + II + III
Traversflöte I + II
Oboe I + II
Oboe da caccia (Taille)
Violine I + II
Viola
Basso continuo

Sätze Chor: Nimm von uns Herr, du treuer Gott
Arie (Tenor): Handle nicht nach deinen Rechten
Rezitativ und Choral (Sopran): Ach! Herr Gott, durch die Treue
Arie (Bass): Warum willst du so zornig sein
Rezitativ und Choral (Tenor): Die Sünd hat uns verderbet sehr
Arie (Duett, Sopran, Alt): Gedenk an Jesu bittern Tod
Choral: Leit uns mit deiner rechten Hand
Kategorie Geistliche Kantate
Kirchenjahr 10. Sonntag nach Trinitatis
Autor des Textes Martin Moller 1584
Text
Chor:
Sopran, Alt, Tenor, Bass
Cornetto
Trompete I + II + III
Traversflöte I + II
Oboe I + II
Taille
Violine I + II
Viola
Basso continuo

(Cantus firmus in Soprano)

Arie: Tenor solo
Violine solo
Basso continuo




Rezitativ und Choral: Sopran solo
Basso continuo


















Arie: Bass solo
Oboe I + II
Taille

Basso continuo



Rezitativ und Choral:
Tenor solo
Basso continuo















Arie (Duett): Sopran solo, Alt solo
Traversflöte
Oboe da caccia
Basso continuo





Choral: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Cornetto
Trompete I + II + III
Traversflöte I + II
Oboe I + II
Taille
Violine I + II
Viola
Basso continuo


Nimm von uns Herr, du treuer Gott,
Die schwere Straf und grosse Not,
Die wir mit Sünden ohne Zahl
Verdienet haben allzumal.
Behüt für Krieg und teurer Zeit,
Für Seuchen, Feur und grossem Leid.





Handle nicht nach deinen Rechten
Mit uns bösen Sündenknechten,
Lass das Schwert der Feinde ruhn!
Höchster, höre unser Flehen,
Dass wir nicht durch sündlich Tun
Wie Jerusalem vergehen!

Ach! Herr Gott, durch die Treue dein
Wird unser Land in Frieden und Ruhe sein.
Wenn uns ein Unglückswetter droht,
So rufen wir,
Barmherziger Gott, zu dir
In solcher Not:
Mit Trost und Rettung uns erschein!
Du kannst dem feindlichen Zerstören
Durch deine Macht und Hilfe wehren.
Beweis an uns deine grosse Gnad
Und straf uns nicht auf frischer Tat,
Wenn unsre Füsse wanken wollten
Und wir aus Schwachheit straucheln sollten.
Wohn uns mit deiner Güte bei
Und gib, dass wir
Nur nach dem Guten streben,
Damit allhier
Und auch in jenem Leben
Dein Zorn und Grimm fern von uns sei.

Warum will du so zornig sein?
Es schlagen deines Eifers Flammen
Schon über unserm Haupt zusammen.
Ach, stelle doch die Strafen ein
Und trag aus väterlicher Huld
Mit unserm schwachen Fleisch Geduld!

Die Sünd hat uns verderbet sehr.
So müssen auch die Frömmsten sagen
Und mit betränten Augen klagen:
Der Teufel plagt uns noch viel mehr.
Ja, dieser böse Geist,
Der schon von Anbeginn ein Mörder heisst, (1.)
Sucht uns um unser Heil zu bringen
Und als ein Löwe zu verschlingen. (2.)
Die Welt, auch unser Fleisch und Blut
Uns allezeit verführen tut.
Wir treffen hier auf dieser schmalen Bahn
Sehr viel Hindernis im Guten an.
Solch Elend kennst du, Herr, allein:
Hilf, Helfer, hilf uns Schwachen,
Du kannst uns stärker machen!
Ach, lass uns dir befohlen sein.

Gedenk an Jesu bittern Tod!
Nimm, Vater, deines Sohnes Schmerzen
Und seiner Wunden Pein zu Herzen,
Die sind ja für die ganze Welt
Die Zahlung und das Lösegeld;
Erzeig auch mir zu aller Zeit,
Barmherzger Gott, Barmherzigkeit!
Ich seufze stets in meiner Not:
Gedenk an Jesu bittern Tod!

Leit uns mit deiner rechten Hand
Und segne unser Stadt und Land;
Gib uns allzeit dein heilges Wort,
Behüt für's Teufels List und Mord;
Verleih ein selges Stündelein,
Auf dass wir ewig bei dir sein.

Epistel

1. Korinther 12: 1-11

Evangelium

Lukas 19: 41-48

Bibeltext 1. Johannes 8:44; 2. 1. Petrus 5:8
Handschriften Thomasschule, Leipzig; Singakademie, Berlin; Johann Sebastian Bach Institut; Göttingen; Bibliothèque Nationale, Paris

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