Johann Sebastian Bach

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BWV 105
Titel Herr, gehe nicht ins Gericht mit deinem Knecht
Komponiert 25. Juli 1723, Leipzig
Besetzung

Vierstimmiger gemischter Chor
Sopran solo
Alt solo
Tenor solo
Bass solo

Horn
Oboe I + II

Violine I + II
Viola
Basso continuo

Sätze Chor: Herr, gehe nicht ins Gericht mit deinem Knecht
Rezitativ (Alt): Mein Gott, verwirf mich nicht
Arie (Sopran): Wir zittern und wanken
Rezitativ (Bass): Wohl aber dem, der seinen Bürgen weiss
Arie (Tenor): Kann ich nur Jesum mir zur Freude machen
Choral: Nun, ich weiss, du wirst mir stillen
Kategorie Geistliche Kantate
Kirchenjahr 9. Sonntag nach Trinitatis
Autor des Textes Johann Rist 1641
Text
Chor:
Sopran, Alt, Tenor, Bass
Horn
Oboe I + II

Violine I + II
Viola
Basso continuo


Rezitativ: Alt solo
Basso continuo









Arie: Sopran solo
Oboe
Violine I + II
Viola



Rezitativ: Bass solo
Violine I + II
Viola
Basso continuo








Arie:
Tenor solo
Horn
Violine I + II
Viola
Basso continuo


Choral: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Horn
Oboe I + II

Violine I + II
Viola
Basso continuo


Herr, gehe nicht ins Gericht mit deinem Knecht. Denn vor dir wird kein Lebendiger gerecht.






Mein Gott, verwirf mich nicht,
Indem ich mich in Demut vor dir beuge,
Von deinem Angesicht. (1.)
Ich weiss, wie gross dein Zorn und mein Verbrechen ist,
Dass du zugleich ein schneller Zeuge
Und ein gerechter Richter bist.
Ich lege dir ein frei Bekenntnis dar
Und stürze mich nicht in Gefahr,
Die Fehler meiner Seelen
Zu leugnen, zu verhehlen!

Wie zittern und wanken
Der Sünder Gedanken,
Indem sie sich untereinander verklagen
Und wiederum sich zu entschuldigen wagen. (2.)
So wird ein geängstigt Gewissen
Durch eigene Folter zerrissen.

Wohl aber dem, der seinen Bürgen weiss,
Der alle Schuld ersetzet,
So wird die Handschrift ausgetan,
Wenn Jesus sie mit Blute netzet. (3.)
Er heftet sie ans Kreuze selber an,
Er wird von deinen Gütern, Leib und Leben,
Wenn deine Sterbestunde schlägt,
Dem Vater selbst die Rechnung übergeben.
So mag man deinen Leib, den man zum Grabe trägt,
Mit Sand und Staub beschütten,
Dein Heiland öffnet dir die ewgen Hütten.

Kann ich nur Jesum mir zum Freunde machen,
So gilt der Mammon nichts bei mir.
Ich finde kein Vergnügen hier
Bei dieser eitlen Welt und irdschen Sachen.


Nun, ich weiss, du wirst mir stillen
Mein Gewissen, das mich plagt.
Es wird deine Treu erfüllen,
Was du selber hast gesagt:
Dass auf dieser weiten Erden
Keiner soll verloren werden,
Sondern ewig leben soll,
Wenn er nur ist Glaubens voll.

Epistel

1. Korinther 10: 6-13

Evangelium

Lukas 16: 1-9

Bibletext Psalmen 143:2; 1. Psalmen 51:13; 2. Römer 2:15; 3. Kolosser 2:14
Handschriften Singakademie, Berlin; Nachlass C.Ph.E. Bach; Zentralantiquariat Leipzig; Bodleian Bibliothek, Oxford; Nachlass Felix Mendelssohn Bartholdy

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