Johann Sebastian Bach

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BWV 115
Titel Mache dich, mein Geist, bereit
Komponiert 5. November 1724, Leipzig
Besetzung

Vierstimmiger gemischter Chor
Sopran solo
Alt solo
Tenor solo
Bass solo

Horn
Traversflöte
Oboe d`amore
Violine I + II
Viola

Violoncello piccolo
Basso continuo

Sätze Chor: Mache dich, mein Geist, bereit
Arie (Alt): Ach, schläfrige Seele, wie
Rezitativ (Bass): Gott, so vor deine Seele wacht
Arie (Sopran): Bete aber auch dabei
Rezitativ (Tenor): Er sehnet sich nach unserm Schrein
Choral: Drum so lasst uns immerdar
Kategorie Geistliche Kantate
Kirchenjahr 22. Sonntag nach Trinitatis
Autor des Textes Johann Burchard Freystein 1695
Text
Chor:
Sopran, Alt, Tenor, Bass
Traversflöte
Oboe d`amore
Violine I + II
Viola

Basso continuo
(Cantus firmus in Soprano)


Arie: Alt solo
Oboe d`amore
Violine I + II
Viola

Basso continuo

Rezitativ: Bass solo
Basso continuo













Arie: Sopran solo
Traversflöte
Violoncello piccolo
Basso continuo



Rezitativ: Tenor solo
Basso continuo






Choral: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Horn
Traversflöte
Oboe d`amore
Violine I + II
Viola

Basso continuo


Mache dich, mein Geist, bereit,
Wache, fleh und bete,
Dass dich nicht die böse Zeit
Unverhofft betrete;
Denn es ist
Satans List
Über viele Frommen
Zur Versuchung kommen.

Ach schläfrige Seele, wie? ruhest du noch?
Ermuntre dich doch!
Es möchte die Strafe dich plötzlich erwecken
Und, wo du nicht wachest,
Im Schlafe des ewigen Todes bedecken.

Gott, so vor deine Seele wacht,
Hat Abscheu an der Sünden Nacht;
Er sendet dir sein Gnadenlicht
Und will vor diese Gaben,
Die er so reichlich dir verspricht,
Nur offne Geistesaugen haben.
Des Satans List ist ohne Grund,
Die Sünder zu bestricken;
Brichst du nun selbst den Gnadenbund,
Wirst du die Hilfe nie erblicken.
Die ganze Welt und ihre Glieder
Sind nichts als falsche Brüder;
Doch macht dein Fleisch und Blut hiebei
Sich lauter Schmeichelei.

Bete aber auch dabei
Mitten in dem Wachen!
Bitte bei der grossen Schuld
Deinen Richter um Geduld,
Soll er dich von Sünden frei
Und gereinigt machen!

Er sehnet sich nach unserm Schreien,
Er neigt sein gnädig Ohr hierauf;
Wenn Feinde sich auf unsern Schaden freuen,
So siegen wir in seiner Kraft:
Indem sein Sohn, in dem wir beten,
Uns Mut und Kräfte schafft
Und will als Helfer zu uns treten.

Drum so lasst uns immerdar
Wachen, flehen, beten,
Weil die Angst, Not und Gefahr
Immer näher treten;
Denn die Zeit
Ist nicht weit,
Da uns Gott wird richten
Und die Welt vernichten.

Epistel

Philipper 1: 3-11

Evangelium

Matthäus 18: 23-35

Handschriften Fitzwilliam Museum, Cambridge; Zentralbibliothek, Zürich; Universitätsbibliothek, Warschau

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