Johann Sebastian Bach

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BWV 124
Titel Meine Jesum lass ich nicht
Komponiert 7. Januar 1725, Leipzig
Besetzung

vierstimmiger gemischter Chor
Sopran solo
Alt solo
Tenor solo
Bass solo

Horn
Oboe d`amore
Violine I + II
Viola
Basso continuo

Sätze Chor: Meinen Jesum lass ich nicht
Rezitativ (Tenor): So lange sich ein Tropfen Blut
Arie (Tenor): Und wenn der harte Todesschlag
Rezitativ (Bass): Doch, ach! welch schweres Ungemach
Arie (Duett, Sopran, Alt): Entziehe dich eilends, mein Herze, der Welt
Choral: Jesum lass ich nicht von mir
Kategorie Geistliche Kantate
Kirchenjahr 1. Sonntag nach Epiphanias
Autor des Textes Christian Keymann 1658, durch unbekannten Autor umgedichtet
Text
Chor:
Sopran, Alt, Tenor, Bass
Horn
Oboe d`amore
Violine I + II
Viola
Basso continuo

(Cantus firmus in Soprano)

Rezitativ: Tenor solo
Basso continuo






Arie: Tenor solo
Oboe d`amore
Violine I + II
Viola
Basso continuo



Rezitativ: Bass solo
Basso continuo









Arie (Duett): Sopran solo, Alt solo
Basso continuo




Choral: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Horn
Oboe d`amore
Violine I + II
Viola
Basso continuo


Meinen Jesum lass ich nicht,
Weil er sich für mich gegeben,
So erfordert meine Pflicht,
Klettenweis an ihm zu kleben.
Er ist meines Lebens Licht,
Meinen Jesum lass ich nicht.


Solange sich ein Tropfen Blut
In Herz und Adern reget,
Soll Jesus nur allein
Mein Leben und mein alles sein.
Mein Jesus, der an mir so grosse Dinge tut:
Ich kann ja nichts als meinen Leib und Leben
Ihm zum Geschenke geben.

Und wenn der harte Todesschlag
Die Sinnen schwächt, die Glieder rühret,
Wenn der dem Fleisch verhasste Tag
Nur Furcht und Schrecken mit sich führet,
Doch tröstet sich die Zuversicht:
Ich lasse meinen Jesum nicht.

Doch ach!
Welch schweres Ungemach
Empfindet noch allhier die Seele?
Wird nicht die hart gekränkte Brust
Zu einer Wüstenei und Marterhöhle
Bei Jesu schmerzlichstem Verlust?
Allein mein Geist sieht gläubig auf
Und an den Ort, wo Glaub und Hoffnung prangen,
Allwo ich nach vollbrachtem Lauf
Dich, Jesu, ewig soll umfangen.

Entziehe dich eilends, mein Herze, der Welt,
Du findest im Himmel dein wahres Vergnügen.
Wenn künftig dein Auge den Heiland erblickt,
So wird erst dein sehnendes Herze erquickt,
So wird es in Jesu zufriedengestellt.

Jesum lass ich nicht von mir,
Geh ihm ewig an der Seiten;
Christus lässt mich für und für
Zu den Lebensbächlein leiten.
Selig, der mit mir so spricht:
Meinen Jesum lass ich nicht.

Epistel

Römer12: 1-6

Evangelium

Lukas 2: 41-52

Handschriften Thomasschule Leipzig; Singakademie Berlin

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