Johann Sebastian Bach

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BWV 127
Titel Herr Jesu Christ, wahr' Mensch und Gott
Komponiert 11. Februar 1725, Leipzig
Besetzung

Vierstimmiger gemischter Chor
Sopran solo
Tenor solo
Bass solo

Trompete
Blockflöte I + II
Oboe I + II
Violine I + II
Viola
Basso continuo

Sätze Chor: Herr Jesu Christ, wahr' Mensch und Gott
Rezitativ (Tenor): Wenn Alles sich zur letzten Zeit entsetzet
Arie (Sopran): Die Seele ruht in Jesu Händen
Rezitativ und Arie (Bass): Wenn einstens die Posaunen schallen
Choral: Ach Herr, vergib all unsre Schuld
Kategorie Geistliche Kantate
Kirchenjahr Estomihi
Autor des Textes Paul Eber
Text
Chor:
Sopran, Alt, Tenor, Bass
Blockflöte I + II
Oboe I + II
Violine I + II
Viola
Basso continuo

(Cantus firmus in Soprano)

Rezitativ: Tenor solo
Basso continuo









Arie: Sopran solo
Blockflöte I + II
Oboe I
Violine I + II
Viola
Basso continuo


Rezitativ und Arie: Bass solo
Trompete
Violine I + II
Viola
Basso continuo
















Choral: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Blockflöte I + II
Oboe I
Violine I + II
Viola
Basso continuo


Herr Jesu Christ, wahr' Mensch und Gott,
Der du littst Marter, Angst und Spott,
Für mich am Kreuz auch endlich starbst
Und mir deins Vaters Huld erwarbst,
Ich bitt durchs bittre Leiden dein:
Du wollst mir Sünder gnädig sein.


Wenn alles sich zur letzten Zeit entsetzet,
Und wenn ein kalter Todesschweiss
Die schon erstarrten Glieder netzet,
Wenn meine Zunge nichts, als nur durch Seufzer spricht
Und dieses Herze bricht:
Genug, dass da der Glaube weiss,
Dass Jesus bei mir steht,
Der mit Geduld zu seinem Leiden geht
Und diesen schweren Weg auch mich geleitet
Und mir die Ruhe zubereitet.

Die Seele ruht in Jesu Händen,
Wenn Erde diesen Leib bedeckt.
Ach ruft mich bald, ihr Sterbeglocken,
Ich bin zum Sterben unerschrocken,
Weil mich mein Jesus wieder weckt.


Wenn einstens die Posaunen schallen,
Und wenn der Bau der Welt
Nebst denen Himmelsfesten
Zerschmettert wird zerfallen,
So denke mein, mein Gott, im besten;
Wenn sich dein Knecht einst vors Gerichte stellt,
Da die Gedanken sich verklagen, (1.)
So wollest du allein,
O Jesu, mein Fürsprecher sein
Und meiner Seele tröstlich sagen:
Fürwahr, fürwahr, euch sage ich:
Wenn Himmel und Erde im Feuer vergehen,
So soll doch ein Gläubiger ewig bestehen. (2.)
Er wird nicht kommen ins Gericht (3.)
Und den Tod ewig schmecken nicht. (4.)
Nur halte dich,
Mein Kind, an mich:
Ich breche mit starker und helfender Hand
Des Todes gewaltig geschlossenes Band.

Ach, Herr, vergib all unsre Schuld,
Hilf, dass wir warten mit Geduld,
Bis unser Stündlein kömmt herbei,
Auch unser Glaub stets wacker sei,
Dein'm Wort zu trauen festiglich,
Bis wir einschlafen seliglich.

Epistel

1. Korinther 13: 1-13

Evangelium Lukas 18: 31-43
Bibeltext 1. Römer 2:15; 2. Matthäus 24:35; 3. Johannes 5:24; 4. Johannes 8:52
Handschriften Thomasschule, Leipzig; Zentralbibliothek, Zürich

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