Johann Sebastian Bach

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BWV 153
Titel Schau lieber Gott
Komponiert 2. Januar 1724, Leipzig
Besetzung

Vierstimmiger gemischter Chor
Alt solo
Tenor solo
Bass solo
Violine I + II
Viola
Orgel
Basso continuo

Sätze Choral: Schau lieber Gott
Rezitativ (Alt): Mein liebster Gott, ach lass
Arie (Bass): Fürchte dich nicht, ich, ich bin bei dir
Rezitativ (Tenor): Du sprichst zwar, lieber Gott
Choral: Und obgleich alle Teufel
Arie (Tenor): Stürmt nur, stürmt, ihr
Rezitativ (Bass): Getrost, mein Herr, erdulde deinen Schmerz
Arie (Alt): Sollich meinen Lebenslauf
Choral: Drum will ich, weil ich lebe noch
Kategorie Geistliche Kantate
Kirchenjahr Sonntag nach Neujahr
Autor des Textes Unbekannt
Text
Choral:
Sopran, Alt, Tenor, Bass
Violine I + II
Viola
Basso continuo



Rezitativ: Alt solo
Basso continuo





Arie: Bass solo
Basso continuo

Rezitativ: Tenor solo
Basso continuo











Choral: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Violine I + II
Viola
Basso continuo





Arie: Tenor solo
Violine I + II
Viola
Basso continuo



Rezitativ: Bass solo
Basso continuo
















Arie: Alt solo
Violine I + II
Viola
Basso continuo



Choral: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Violine I + II
Viola
Basso continuo

Schau, lieber Gott, wie meine Feind,
Damit ich stets muss kämpfen,
So listig und so mächtig seind,
Dass sie mich leichtlich dämpfen!
Herr, wo mich deine Gnad nicht hält,
So kann der Teufel, Fleisch und Welt
Mich leicht in Unglück stürzen.

Mein liebster Gott, ach lass dichs doch erbarmen,
Ach hilf doch, hilf mir Armen!
Ich wohne hier bei lauter Löwen und bei Drachen,
Und diese wollen mir durch Wut und Grimmigkeit
In kurzer Zeit
Den Garaus völlig machen.

Fürchte dich nicht, ich bin mit dir. Weiche nicht, ich bin dein Gott; ich stärke dich,
Ich helfe dir auch durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit.

Du sprichst zwar, lieber Gott, zu meiner Seelen Ruh
Mir einen Trost in meinen Leiden zu.
Ach, aber meine Plage
Vergrössert sich von Tag zu Tage,
Denn meiner Feinde sind so viel,
Mein Leben ist ihr Ziel,
Ihr Bogen wird auf mich gespannt,
Sie richten ihre Pfeile zum Verderben,
Ich soll von ihren Händen sterben;
Gott! meine Not ist dir bekannt,
Die ganze Welt wird mir zur Marterhöhle;
Hilf, Helfer, hilf! errette meine Seele!

Und ob gleich alle Teufel
Dir wollten widerstehn,
So wird doch ohne Zweifel
Gott nicht zurücke gehn;
Was er ihm fürgenommen
Und was er haben will,
Das muss doch endlich kommen
Zu seinem Zweck und Ziel.

Stürmt nur, stürmt, ihr Trübsalswetter,
Wallt, ihr Fluten, auf mich los!
Schlagt, ihr Unglücksflammen,
Über mich zusammen,
Stört, ihr Feinde, meine Ruh,
Spricht mir doch Gott tröstlich zu:
Ich bin dein Hort und Erretter.

Getrost! mein Herz,
Erdulde deinen Schmerz,
Lass dich dein Kreuz nicht unterdrücken!
Gott wird dich schon
Zu rechter Zeit erquicken;
Muss doch sein lieber Sohn,
Dein Jesus, in noch zarten Jahren
Viel grössre Not erfahren,
Da ihm der Wüterich Herodes
Die äusserste Gefahr des Todes
Mit mörderischen Fäusten droht!
Kaum kömmt er auf die Erden,
So muss er schon ein Flüchtling werden!
Wohlan, mit Jesu tröste dich
Und glaube festiglich:
Denjenigen, die hier mit Christo leiden,
Will er das Himmelreich bescheiden.

Soll ich meinen Lebenslauf
Unter Kreuz und Trübsal führen,
Hört es doch im Himmel auf.
Da ist lauter Jubilieren,
Daselbsten verwechselt mein Jesus das Leiden
Mit seliger Wonne, mit ewigen Freuden.

Drum will ich, weil ich lebe noch,
Das Kreuz dir fröhlich tragen nach;
Mein Gott, mach mich darzu bereit,
Es dient zum Besten allezeit!
Hilf mir mein Sach recht greifen an,
Dass ich mein' Lauf vollenden kann,
Hilf mir auch zwingen Fleisch und Blut,
Für Sünd und Schanden mich behüt!
Erhalt mein Herz im Glauben rein,
So leb und sterb ich dir allein;
Jesu, mein Trost, hör mein Begier,
O mein Heiland, wär ich bei dir!

Epistel

1. Petrus 4: 12-19

Evangelium

Matthäus 2: 13-23

Handschriften Akademie für Kirchen und Schulmusik

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