Johann Sebastian Bach

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BWV 161
Titel Komm, du süsse Todesstunde
Komponiert 6. Oktober 1715, Weimar
Besetzung

Vierstimmiger gemischter Chor
Alt solo
Tenor solo
Blockflöte I + II
Violine I + II
Viola
Orgel
Basso continuo

Sätze Arie (Alt): Komm, du süsse Todesstunde
Rezitativ (Tenor): Welt, deine Lust, mein Verlangen ist
Arie (Tenor): Mein Verlangen ist
Rezitativ (Alt): Der Schluss ist schon gemacht
Chor: Wenn es meines Gottes Wille
Choral: Der Leib zwar in der Erde
Kategorie Geistliche Kantate
Kirchenjahr 16. Sonntag nach Trinitatis und Mariae Reinigung
Autor des Textes Salomo Franck 1715
Text
Arie:
Alt solo
Blockflöte I + II
Violine I + II
Viola
Orgel
Basso continuo
(Sesquialtera ad Organum: Herzlich tut mich verlangen)

Rezitativ: Tenor solo
Basso continuo













Arie: Tenor solo
Violine I + II
Viola
Basso continuo



Rezitativ: Alt solo
Blockflöte I + II
Violine I + II
Viola
Basso continuo









Chor:
Sopran, Alt, Tenor, Bass
Blockflöte I + II
Violine I + II
Viola
Basso continuo




Choral: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Blockflöte I + II
Violine I + II
Viola
Basso continuo


Komm, du süsse Todesstunde,
Da mein Geist
Honig speist
Aus des Löwen Munde; (1.)
Mache meinen Abschied süsse,
Säume nicht,
Letztes Licht,
Dass ich meinen Heiland küsse.

Welt, deine Lust ist Last,
Dein Zucker ist mir als ein Gift verhasst,
Dein Freudenlicht
Ist mein Komete,
Und wo man deine Rosen bricht,
Sind Dornen ohne Zahl
Zu meiner Seele Qual.
Der blasse Tod ist meine Morgenröte,
Mit solcher geht mir auf die Sonne
Der Herrlichkeit und Himmelswonne.
Drum seufz ich recht von Herzensgrunde
Nur nach der letzten Todesstunde.
Ich habe Lust, bei Christo bald zu weiden,
Ich habe Lust, von dieser Welt zu scheiden. (2.)

Mein Verlangen
Ist, den Heiland zu umfangen
Und bei Christo bald zu sein.
Ob ich sterblich' Asch und Erde
Durch den Tod zermalmet werde,
Wird der Seele reiner Schein
Dennoch gleich den Engeln prangen.

Der Schluss ist schon gemacht,
Welt, gute Nacht!
Und kann ich nur den Trost erwerben,
In Jesu Armen bald zu sterben:
Er ist mein sanfter Schlaf.
Das kühle Grab wird mich mit Rosen decken,
Bis Jesus mich wird auferwecken,
Bis er sein Schaf
Führt auf die süsse Lebensweide,
Dass mich der Tod von ihm nicht scheide.
So brich herein, du froher Todestag,
So schlage doch, du letzter Stundenschlag!

Wenn es meines Gottes Wille,
Wünsch ich, dass des Leibes Last
Heute noch die Erde fülle,
Und der Geist, des Leibes Gast,
Mit Unsterblichkeit sich kleide
In der süssen Himmelsfreude.
Jesu, komm und nimm mich fort!
Dieses sei mein letztes Wort.

Der Leib zwar in der Erden
Von Würmen wird verzehrt,
Doch auferweckt soll werden,
Durch Christum schön verklärt,
Wird leuchten als die Sonne
Und leben ohne Not
In himml'scher Freud und Wonne.
Was schadt mir denn der Tod?

Epistel

Epheser 3: 13-21

evangelium

Lukas 7: 11-17

Bibletext 1. Richter 14:8; 2. Philipper 1:23
Handschriften Singakademie, Berlin; Nachlass Felix Mendelssohn Bartholy; Universitätsbibliothek, Warschau

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