Johann Sebastian Bach

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BWV 162
Titel Ach! ich sehe, itzt, da ich zur Hochzeit gehe
Komponiert 3. November 1715, Weimar
Besetzung

Vierstimmiger gemischter Chor
Sopran solo
Alt solo
Tenor solo
Bass solo

Horn
Violine I + II
Viola
Fagott
Basso continuo

Sätze Arie (Bass): Ach! ich sehe, itzt, da ich zur Hochzeit gehe
Rezitativ (Tenor): O grosses Hochzeitsfest
Arie (Sopran): Jesu, Brunnquell aller Gnaden
Rezitativ (Alt): Mein Jesu, lass mich nicht zur Hochzeit
Arie (Duett, Alt, Tenor): In meinem Gott, bin ich erfreut
Choral: Ach, ich habe schon erblicket
Kategorie Geistliche Kantate
Kirchenjahr 20. Sonntag nach Trinitatis
Autor des Textes Salomo Franck 1715, Johann Rosenmüller 1652
Text
Arie:
Bass solo
Horn
Violine I + II
Viola
Fagott
Basso continuo




Rezitativ: Tenor solo
Basso continuo



















Arie: Sopran solo
Basso continuo







Rezitativ: Alt solo
Basso continuo
















Arie (Duett): Alt solo, Tenor solo
Basso continuo







Choral: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Horn
Violine I + II
Viola
Fagott
Basso continuo


Ach! ich sehe,
Itzt, da ich zur Hochzeit gehe,
Wohl und Wehe.
Seelengift und Lebensbrot,
Himmel, Hölle, Leben, Tod,
Himmelsglanz und Höllenflammen
Sind beisammen.
Jesu, hilf, dass ich bestehe!

O grosses Hochzeitfest,
Darzu der Himmelskönig
Die Menschen rufen lässt!
Ist denn die arme Braut,
Die menschliche Natur, nicht viel zu schlecht und wenig,
Dass sich mit ihr der Sohn des Höchsten traut?
O grosses Hochzeitfest,
Wie ist das Fleisch zu solcher Ehre kommen,
Dass Gottes Sohn
Es hat auf ewig angenommen?
Der Himmel ist sein Thron,
Die Erde dient zum Schemel seinen Füssen, (1.)
Noch will er diese Welt
Als Braut und Liebste küssen!
Das Hochzeitmahl ist angestellt,
Das Mastvieh ist geschlachtet;
Wie herrlich ist doch alles zubereitet!
Wie selig ist, den hier der Glaube leitet,
Und wie verflucht ist doch, der dieses Mahl verachtet!

Jesu, Brunnquell aller Gnaden,
Labe mich elenden Gast,
Weil du mich berufen hast!
Ich bin matt, schwach und beladen,
Ach! erquicke meine Seele,
Ach! wie hungert mich nach dir!
Lebensbrot, das ich erwähle,
Komm, vereine dich mit mir!

Mein Jesu, lass mich nicht
Zur Hochzeit unbekleidet kommen,
Dass mich nicht treu dein Gericht;
Mit Schrecken hab ich ja vernommen,
Wie du den kühnen Hochzeitgast,
Der ohne Kleid erschienen,
Verworfen und verdammet hast!
Ich weiss auch mein Unwürdigkeit:
Ach! schenke mir des Glaubens Hochzeitkleid;
Lass dein Verdienst zu meinem Schmucke dienen!
Gib mir zum Hochzeitkleide
Den Rock des Heils, der Unschuld weisse Seide!
Ach! lass dein Blut, den hohen Purpur, decken
Den alten Adamsrock und seine Lasterflecken,
So werd ich schön und rein
Und dir willkommen sein,
So werd ich würdiglich das Mahl des Lammes schmecken. (2.)

In meinem Gott bin ich erfreut!
Die Liebesmacht hat ihn bewogen,
Dass er mir in der Gnadenzeit
Aus lauter Huld hat angezogen
Die Kleider der Gerechtigkeit. (3.)
Ich weiss, er wird nach diesem Leben
Der Ehre weisses Kleid
Mir auch im Himmel geben.

Ach, ich habe schon erblicket
Diese grosse Herrlichkeit.
Itzund werd ich schön geschmücket
Mit dem weissen Himmelskleid;
Mit der güldnen Ehrenkrone
Steh ich da für Gottes Throne,
Schaue solche Freude an,
Die kein Ende nehmen kann.

Epistel

Epheser 5: 15-21

Evangelium

Matthäus 22: 1-14

Bibeltext 1. Jesaja 66:1; 2. Offenbahrung 19:9; 3. Jesaja 61:10
Handschriften -

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