Johann Sebastian Bach

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BWV 180
Titel Schmücke dich, o liebe Seele
Komponiert 22. Oktober 1724, Leipzig
Besetzung

Vierstimmiger gemischter Chor
Sopran solo
Alt solo
Tenor solo
Bass solo

Flöte (Blockflöte) I + II
Traversflöte
Oboe
Oboe da caccia
Violine I + II
Viola
Violoncello piccolo
Basso continuo

Sätze Chor: Schmücke dich, o liebe Seele
Arie (Tenor): Ermuntre dich
Rezitativ und Choral (Sopran): Wie teuer sind des Mahles Gaben
Rezitativ (Alt): Mein Herz fühlt sich in Furcht und Freude
Arie (Alt): Lebens Sonne, Licht der Sinnen
Rezitativ (Bass): Herr, lass an mir dein treues Lieben
Choral: Jesu wahres Brot des Lebens
Kategorie Geistliche Kantate
Kirchenjahr 20. Sonntag nach Trinitatis
Autor des Textes Johann Franck 1653
Text
Chor:
Sopran, Alt, Tenor, Bass
Flöte (Blockflöte) I + II
Traversflöte
Oboe
Oboe da caccia
Violine I + II
Viola

Basso continuo
(Cantus firmus in Soprano)

Arie: Tenor solo
Traversflöte
Basso continuo



Rezitativ und Choral: Sopran solo
Violoncello piccolo
Basso continuo













Rezitativ: Alt solo
Flöte (Blockflöte) I + II
Basso continuo








Arie: Sopran solo
Flöte (Blockflöte) I + II
Oboe
Oboe da caccia
Violine I + II
Viola

Basso continuo

Rezitativ: Bass solo
Basso continuo






Choral: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Basso continuo


Schmücke dich, o liebe Seele,
Lass die dunkle Sündenhöhle,
Komm ans helle Lieht gegangen,
Fange herrlich an zu prangen;
Denn der Herr voll Heil und Gnaden
Lässt dich itzt zu Gaste laden.
Der den Himmel kann verwalten,
Will selbst Herberg in dir halten.


Ermuntre dich: dein Heiland klopft,
Ach, öffne bald die Herzenspforte!
Ob du gleich in entzückter Lust
Nur halb gebrochne Freudenworte
Zu deinem Jesu sagen musst.

Wie teuer sind des heilgen Mahles Gaben!
Sie finden ihresgleichen nicht.
Was sonst die Welt
Vor kostbar hält,
Sind Tand und Eitelkeiten;
Ein Gotteskind wünscht diesen Schatz zu haben
Und spricht:
Ach, wie hungert mein Gemüte,
Menschenfreund, nach deiner Güte!
Ach, wie pfleg ich oft mit Tränen
Mich nach dieser Kost zu sehnen!
Ach, wie pfleget mich zu dürsten
Nach dem Trank des Lebensfürsten!
Wünsche stets, dass mein Gebeine
Sich durch Gott mit Gott vereine.

Mein Herz fühlt in sich Furcht und Freude;
Es wird die Furcht erregt
Wenn es die Hoheit überlegt
Wenn es sich nicht in das Geheimnis findet,
Noch durch Vernunft dies hohe Werk ergründet.
Nur Gottes Geist kann durch sein Wort uns lehren,
Wie sich allhier die Seelen nähren,
Die sich im Glauben zugeschickt.
Die Freude aber wird gestärket,
Wenn sie des Heilands Herz erblickt
Und seiner Liebe Grösse merket.

Lebens Sonne, Licht der Sinnen,
Herr, der du mein alles bist!
Du wirst meine Treue sehen
Und den Glauben nicht verschmähen,
Der noch schwach und furchtsam ist.


Herr, lass an mir dein treues Lieben,
So dich vom Himmel abgetrieben,
Ja nicht vergeblich sein!
Entzünde du in Liebe meinen Geist,
Dass er sich nur nach dem, was himmlisch heisst,
Im Glauben lenke
Und deiner Liebe stets gedenke.

Jesu, wahres Brot des Lebens,
Hilf, dass ich doch nicht vergebens
Oder mir vielleicht zum Schaden
Sei zu deinem Tisch geladen.
Lass mich durch dies Seelenessen
Deine Liebe recht ermessen,
Dass ich auch, wie itzt auf Erden,
Mög ein Gast im Himmel werden.

Epistel

Epheser 5: 15-21

Evangelium

Matthäus 22: 1-14

Handschriften Internationale Bachjakademie, Stuttgart; Curtis Institute of Music, Philiadelphia, Singakademie, Berlin; Universitäts und Stadtbibliothek, Köln; Bodleian Bibliothek, Oxford; Nachlass Felix Mendelssohn Bartholdy; Universitätsbibliothek, Warschau

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