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Arie
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Arie und Rezitativ
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Bey
der Ersten Geburths-Feyer
Der Durchlauchtigsten
Fürstin zu Anhalt-Cöthen. 1726
Steigt freudig in die Lufft zu den erhabenen Höhen,
Ihr Wünsche, die ihr ietzt in unsern Hertzen wallt;
Doch bleibet hier; Ihr dürfft so weit nicht von uns gehen,
Die Theure Hertzogin ist euer Auffenthalt.
Durchlauchtigste,
Die tieffgebückte Schuldigkeit
Erscheint zu Deinen Füssen,
Die Hulde, so Dein Eigenthum,
Dein Glantz, Dein Welt bekannter Ruhm
Macht uns von aller Schüchternheit
Und allen Fürchten frey,
Dass wir der Lippen Melodei
Mehr halten, als befördern müssen.
Die Sonne zieht mit sanfften Triebe
Die Sonnen-Wende zu sich hin.
So, Grosse Fürstin, Deinen Blicken,
Die unser gantzes Wohl beglücken,
Folgt unser stets getreuer Sinn.
Die Danckbarkeit,
So Tag und Nacht
In unsern Hertzen nachgedacht,
Ein Merckmahl ihrer Pflicht zu zeigen,
Macht dieser Tag erfreut,
Das Dich du Kleinod unsrer Zeit,
Das Licht der Erden hat erblicket.
Und da Dein Theurer Leopold,
Und jedes, was Dir treu und hold,
Sich über dieses Fest erquicket.
So können wir auch nicht
Die Demuths-volle Pflicht
Vor Deinen Ohren ietzt verschweigen.
Sey willkommen, schönster Tag!
Wer Zung und Odem noch vermag,
Der stimm in diese Harmonie:
Charlotte blüh!
Wiewohl das ist noch nicht genung,
Die Demuth, Treu und Unterthänigkeit,
Die wir vor Dich in unsern Hertzen hegen,
Dir völlig also darzulegen.
Denn dass das Hertz Dir süsse Wünsche streut,
Der Mund Dir lauter Heyl verspricht,
Das ist, Durchlauchtste, unsrer Pflicht
Nur ein Erinnerung;
Und trügen wir uns selbst Dir eigen an,
So wird der Pflicht noch nicht genung gethan,
Doch wir Dir unser schwaches lallen
In Gnaden wohl gefallen.
Auch mit gedämpfften schwachen Stimmen
Wird, Fürstin, dieses Fest verehrt.
Denn schallet nur der Geist darbey,
So heisset solches ein Geschrey,
Das man im Himmel selber hört.
Doch ehe wir
Noch Deinen Thron verlassen,
Soll unser Geist,
Der, Grosse Fürstin, Dir
Auf ewig eigen heist,
Den Wunsch in solche Worte fassen:
Grüne, blühe, lebe lange,
Grosse Fürstin, sey beglückt!
Wiewohl wer so, wie Du,
Den Himmel liebt,
Hat lauter Heyl und Ruh,
Dieweil darauf der Himmel Achtung giebt.
Was Dein Hertze kan begehren,
Müsse Dir das Glück beschehren!
Doch will es Deine hohen Gaben
Zum Maasse seines Wohltuns haben;
Sonst ist es selbst zu arm darzu.
Dieses Licht, das Du erblickt,
Wisse nichts vom Untergange!
Diss treue Seuffzen wird erlanget,
Dieweil daran
Die Helffte Deiner Brust,
Des Milden Leopoldens Lust,
Der Wunsch und Wohl von jedem Unterthan
Und Deiner Diener Wohlfarth hanget.
Grüne, blühe, lebe lange,
Grosse Fürstin, sey beglückt!
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