Johann Sebastian Bach

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BWV 36c
Titel Schwingt freudig euch empor
Komponiert April oder Mai 1725, Leipzig
Besetzung

Vierstimmiger gemischter Chor
Sopran solo
Tenor solo
Bass solo
Oboe d`amore
Violine I + II
Viola
Viola d`amore
Basso continuo

Sätze Chor: Schwingt freudig euch empor
Rezitativ (Tenor): Ein Herz, in zärtlichem Empfinden
Arie (Tenor): Die Liebe führt mit sanften Schritten
Rezitativ (Bass): Du bist es ja
Arie (Bass): Der Tag, der dich vor dem gebar
Rezitativ (Sopran): Nur diese Einzige sorgen wir
Arie (Sopran): Auch mit gedämpften schwachen Stimmen
Rezitativ (Tenor): Bei solchen freudenvollen Stunden
Chor und Rezitativ: Wie die Jahre sich verneuen
Kategorie Glückwunschkantate
Kirchenjahr Zum Geburtstag eines Lehrers
Autor des Textes Unbekannt
Text
Chor:
Sopran, Alt, Tenor, Bass
Oboe d`amore
Violine I + II
Viola
Basso continuo

Rezitativ: Tenor solo
Basso continuo








Arie: Tenor solo
Oboe d`amore
Basso continuo



Rezitativ: Bass solo
Basso continuo








Arie: Bass solo
Violine I + II
Viola
Basso continuo

Rezitativ: Sopran solo
Basso continuo





Arie: Sopran solo
Viola d`amore
Basso continuo



Rezitativ: Tenor solo
Basso continuo


Chor und Rezitativ: Sopran solo, Tenor solo; Bass solo
Sopran, Alt, Tenor, Bass
Oboe d`amore
Violine I + II
Viola
Basso continuo


Schwingt freudig euch empor und dringt bis an die Sternen,
Ihr Wünsche, bis euch Gott vor seinem Throne sieht!
Doch, haltet ein! ein Herz darf sich nicht weit entfernen,
Das Dankbarkeit und Pflicht zu seinem Lehrer zieht.


Ein Herz, in zärtlichem Empfinden,
So ihm viel tausend Lust erweckt,
Kann sich fast nicht in sein Vergnügen finden,
Da ihm die Hoffnung immer mehr entdeckt.
Es steiget wie ein helles Licht
Der Andacht Glut in Gottes Heiligtum;
Wiewohl, der teure Lehrerruhm
Ist sein Polar, dahin, als ein Magnet,
Sein Wünschen, sein Verlangen geht.

Die Liebe führt mit sanften Schritten
Ein Herz, das seinen Lehrer liebt.
Wo andre auszuschweifen pflegen,
Wird dies behutsam sich bewegen,
Weil ihm die Ehrfurcht Grenzen gibt.

Du bist es ja, o hochverdienter Mann,
Der in unausgesetzten Lehren
Mit höchsten Ehren
Den Silberschmuck des Alters tragen kann.
Dank, Ehrerbietung, Ruhm,
Kömmt alles hier zusammen;
Und weil du unsre Brust
Als Licht und Führer leiten musst,
Wirst du dies freudige Bezeigen nicht verdammen.

Der Tag, der dich vordem gebar,
Stellt sich vor uns so heilsam dar
Als jener, da der Schöpfer spricht:
Es werde Licht!

Nur dieses Einz'ge sorgen wir:
Dies Opfer sei zu unvollkommen;
Doch, wird es nur von dir,
O teurer Lehrer, gütig angenommen,
So steigt der sonst so schlechte Wert
So hoch, als unser treuer Sinn begehrt.

Auch mit gedämpften, schwachen Stimmen
Verkündigt man der Lehrer Preis.
Es schallet kräftig in der Brust,
Ob man gleich die empfundne Lust
Nicht völlig auszudrücken weiss.

Bei solchen freudenvollen Stunden
Wird unsers Wunsches Ziel gefunden,
Der sonst auf nichts
Als auf dein Leben geht.

Chor: Wie die Jahre sich verneuen,
So verneue sich dein Ruhm!
Tenor: Jedoch, was wünschen wir,
Da dieses von sich selbst geschieht,
Und da man deinen Preis,
Den unser Helikon am besten weiß,
Auch ausser dessen Grenzen sieht?
Dein Verdienst recht auszulegen,
Fordert mehr, als wir vermögen.
Bass: Drum schweigen wir
Und zeigen dadurch dir,
Dass unser Dank zwar mit dem Munde nicht,
Doch desto mehr mit unserm Herzen spricht.
Deines Lebens Heiligtum
Kann vollkommen uns erfreuen.
Sopran: So öffnet sich der Mund zum Danken,
Denn jedes Glied nimmt an der Freude teil;
Das Auge dringt aus den gewohnten Schranken
Und sieht dein künftig Glück und Heil.
Wie die Jahre sich verneuen,
So verneue sich dein Ruhm!

Handschriften Nachlass Felix Mendelssohn Bartholdy; Bodleian Bibliothek, Oxford; Musikwissenschaftliches Institut, Halle

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