Johann Sebastian Bach

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BWV 38
Titel Aus tiefer Not schrei ich zu dir
Komponiert 29. Oktober 1724, Leipzig
Besetzung

Vierstimmiger gemischter Chor
Sopran solo
Alt solo
Tenor solo
Bass solo

Trompete I + II + III + IV
Oboe I + II
Violine I + II
Viola
Basso continuo

Sätze Chor: Aus tiefer Not schrei ich zu dir
Rezitativ (Alt): In Jesu Gnade wird allein der Trost
Arie (Tenor): Ich höre mitten in dem Leiden
Rezitativ a battuta (Sopran): Ach, dass mein Glaube noch so schwach
Terzett (Sopran, Alt, Bass): Wenn meine Trübsal als Ketten
Choral: Ob bei uns ist der Sünden viel
Kategorie Geistliche Kantate
Kirchenjahr 21.Sonntag nach Trinitatis
Autor des Textes Martin Luther 1524
Text
Chor:
Sopran, Alt, Tenor, Bass
Trompete I + II + III + IV
Oboe I + II
Violine I + II
Viola
Basso continuo

(Cantus firmus in Soprano)

Rezitativ: Alt solo
Basso continuo







Arie: Tenor solo
Oboe I + II
Basso continuo




Rezitativ a battuta: Sopran solo
Basso continuo










Terzett: Sopran solo, Alt solo, Bass solo
Basso continuo





Choral: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Trompete I + II + III + IV
Oboe I + II
Violine I + II
Viola
Basso continuo


Aus tiefer Not schrei ich zu dir,
Herr Gott, erhör mein Rufen;
Dein gnädig Ohr neig her zu mir
Und meiner Bitt sie öffne!
Denn so du willt das sehen an,
Was Sünd und Unrecht ist getan,
Wer kann, Herr, vor dir bleiben?

In Jesu Gnade wird allein
Der Trost vor uns und die Vergebung sein,
Weil durch des Satans Trug und List
Der Menschen ganzes Leben
Vor Gott ein Sündengreuel ist.
Was könnte nun
Die Geistesfreudigkeit zu unserm Beten geben,
Wo Jesu Geist und Wort nicht neue Wunder tun?

Ich höre mitten in den Leiden
Ein Trostwort, so mein Jesus spricht.
Drum, o geängstigtes Gemüte,
Vertraue deines Gottes Güte,
Sein Wort besteht und fehlet nicht,
Sein Trost wird niemals von dir scheiden!

Ach! Dass mein Glaube noch so schwach,
Und dass ich mein Vertrauen
Auf feuchtem Grunde muss erbauen!
Wie ofte müssen neue Zeichen
Mein Herz erweichen!
Wie? kennst du deinen Helfer nicht,
Der nur ein einzig Trostwort spricht,
Und gleich erscheint,
Eh deine Schwachheit es vermeint,
Die Rettungsstunde.
Vertraue nur der Allmachtshand und seiner Wahrheit Munde!

Wenn meine Trübsal als mit Ketten
Ein Unglück an dem andern hält,
So wird mich doch mein Heil erretten,
Dass alles plötzlich von mir fällt.
Wie bald erscheint des Trostes Morgen
Auf diese Nacht der Not und Sorgen!

Ob bei uns ist der Sünden viel,
Bei Gott ist viel mehr Gnade;
Sein Hand zu helfen hat kein Ziel,
Wie gross auch sei der Schade.
Er ist allein der gute Hirt,
Der Israel erlösen wird
Aus seinen Sünden allen.

Epistel

Epheser 6: 10-17

Evangelium

Johnannes 4: 46-54

Bibeltext Psalmen 130; 2-3; Johannes 4:47-54
Handschriften Thomasschule, Leipzig; Landes und Hochschulbibliothek, Darmstadt; Nachlass Felix Mendelssohn Bartholdy

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