Johann Sebastian Bach

zurück

BWV 46
Titel Schauet doch und sehet, ob irgendein Schmerz sei
Komponiert 1. August 1723, Leipzig
Besetzung

Vierstimmiger gemischter Chor
Alt solo
Tenor solo
Bass solo
Zugtrompete oder Horn
Blockflöte I + II
Oboe da caccia
Violine I + II
Viola
Basso continuo

Sätze Chor: Schauet doch und sehet, ob irgendein Schmerz sei
Rezitativ (Tenor): So klage du, zertsörte Gottesstadt
Arie (Bass): Dein Wetter zog sich auf
Rezitativ (Alt): Doch bildet euch, o Sünder
Arie (Alt): Doch Jesus will auch bei der Strafe
Choral: O grosser Gott von Treu
Kategorie Geistliche Kantate
Kirchenjahr 10.Sonntag nach Trinitatis
Autor des Textes Unbekannt
Text
Chor:
Sopran, Alt, Tenor, Bass
Zugtrompete oder Horn
Blockflöte I + II
Oboe da caccia
Violine I + II
Viola
Basso continuo


Rezitativ: Tenor solo
Blockflöte I + II
Violine I + II
Viola
Basso continuo














Arie: Bass solo
Zugtrompete oder Horn
Violine I + II
Viola
Basso continuo


Rezitativ: Alt solo
Basso continuo







Arie: Alt solo
Blockflöte I + II
Oboe da caccia





Choral: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Zugtrompete oder Horn
Blockflöte I + II
Violine I + II
Viola
Basso continuo


Schauet doch und sehet, ob irgendein Schmerz sei wie mein Schmerz,
der mich trogen hat.
Denn der Herr hat mich voll Jammers gemacht am Tage seines grimmigen Zorns.





So klage du, zerstörte Gottesstadt,
Du armer Stein- und Aschenhaufen!
Lass ganze Bäche Tränen laufen,
Weil dich betroffen hat
Ein unersetzlicher Verlust
Der allerhöchsten Huld,
So du entbehren musst
Durch deine Schuld.
Du wurdest wie Gomorra zugerichtet,
Wiewohl nicht gar vernichtet.
O besser! wärest du in Grund verstört,
Als dass man Christi Feind jetzt in dir lästern hört.
Du achtest Jesu Tränen nicht,
So achte nun des Eifers Wasserwogen,
Die du selbst über dich gezogen,
Da Gott, nach viel Geduld,
Den Stab zum Urteil bricht.

Dein Wetter zog sich auf von weiten,
Doch dessen Strahl bricht endlich ein
Und muss dir unerträglich sein,
Da überhäufte Sünden
Der Rache Blitz entzünden
Und dir den Untergang bereiten.

Doch bildet euch, o Sünder, ja nicht ein,
Es sei Jerusalem allein
Vor andern Sünden voll gewesen!
Man kann bereits von euch dies Urteil lesen:
Weil ihr euch nicht bessert
Und täglich die Sünden vergrössert,
So müsset ihr alle so schrecklich umkommen.

Doch Jesus will auch bei der Strafe
Der Frommen Schild und Beistand sein,
Er sammelt sie als seine Schafe,
Als seine Küchlein liebreich ein;
Wenn Wetter der Rache die Sünder belohnen,
Hilft er, dass Fromme sicher wohnen.

O grosser Gott von Treu,
Weil vor dir niemand gilt
Als dein Sohn Jesus Christ,
Der deinen Zorn gestillt,
So sieh doch an die Wunden sein,
Sein Marter, Angst und schwere Pein;
Um seinetwillen schone,
Uns nicht nach Sünden lohne.

Epistel

1. Korinther 12: 1-11

Evangelium

Lukas 19: 41-48

Bibeltext Klagelieder 1:12; 1. Lukas 13:5; 2. Matthew 23:37
Handschriften -

zum Seitenanfang