Johann Sebastian Bach

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BWV 57
Titel Selig ist der Mann
Komponiert 26. Dezember 1726; Leipzig
Besetzung

vierstimmiger gemischter Chor
Sopran solo

Bass solo
Oboe I + II
Oboe da caccia
Violine I + II
Viola

Basso continuo

Sätze Arie (Bass): Selig ist der Mann
Rezitativ (Sopran): Ach, dieser süsse Trost
Arie (Sopran): Ich wünsche mir den Tod
Rezitativ (Sopran, Bass): Ich reiche dir die Hand
Arie (Bass): Ja, ja, ich kann die Feinde schlagen
Rezitativ (Sopran, Bass): In meinem Schoss liegt Ruh und Leben
Arie (Sopran): Ich ende behende mein irdisches Leben
Choral: Richte dich, Liebste, nach meinem Gefallen
Kategorie Geistliche Kantate
Kirchenjahr 2. Weihnachtstag
Autor des Textes Georg Christian Lehms 1711
Text
Arie:
Bass solo (Jesus)
Oboe I + II
Oboe da caccia
Violine I + II
Viola

Basso continuo


Rezitativ: Sopran solo (Die Seele)
Basso continuo















Arie: Sopran solo (Die Seele)
Violine I + II
Viola

Basso continuo


Rezitativ: Sopran solo (Die Seele), Bass solo (Jesus)
Basso continuo



Arie: Bass solo (Jesus)
Violine I + II
Viola

Basso continuo




Rezitativ: Sopran solo (Die Seele), Bass solo (Jesus)
Basso continuo













Arie: Sopran solo (Die Seele)
Violine solo
Basso continuo


Choral: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Oboe I + II
Violine I + II
Viola

Basso continuo


Selig ist der Mann, der die Anfechtung erduldet; denn,
Nachdem er bewähret ist, wird er die Krone des Lebens empfahen.





Ach! dieser süsse Trost
Erquickt auch mir mein Herz,
Das sonst in Ach und Schmerz
Sein ewige Leiden findet
Und sich als wie ein Wurm in seinem Blute windet.
Ich muss als wie ein Schaf
Bei tausend rauhen Wölfen leben;
Ich bin ein recht verlassnes Lamm,
Und muss mich ihrer Wut
Und Grausamkeit ergeben.
Was Abeln dort betraf,
Erpresset mir auch diese Tränenflut.
Ach! Jesu, wüsst ich hier
Nicht Trost von dir,
So müsste Mut und Herze brechen,
Und voller Trauren sprechen.

Ich wünschte mir den Tod, den Tod,
Wenn du, mein Jesu, mich nicht liebtest.
Ja wenn du mich annoch betrübtest,
So hätt ich mehr als Höllennot.

Bass: Ich reiche dir die Hand
Und auch damit das Herze.
Sopran: Ach! süsses Liebespfand,
Du kannst die Feinde stürzen
Und ihren Grimm verkürzen.

Ja, ja, ich kann die Feinde schlagen,
Die dich nur stets bei mir verklagen,
Drum fasse dich, bedrängter Geist.
Bedrängter Geist, hör auf zu weinen,
Die Sonne wird noch helle scheinen,
Die dir itzt Kummerwolken weist.

Bass: In meiner Schoss liegt Ruh und Leben,
Dies will ich dir einst ewig geben.
Sopran: Ach! Jesu, wär ich schon bei dir,
Ach striche mir
Der Wind schon über Gruft und Grab,
So könnt ich alle Not besiegen.
Wohl denen, die im Sarge liegen
Und auf den Schall der Engel hofften!
Ach! Jesu, mache mir doch nur,
Wie Stephano, den Himmel offen!
Mein Herz ist schon bereit,
Zu dir hinaufzusteigen.
Komm, komm, vergnügte Zeit!
Du magst mir Gruft und Grab
Und meinen Jesum zeigen.

Ich ende behände mein irdisches Leben,
Mit Freuden zu scheiden verlang ich itzt eben.
Mein Heiland, ich sterbe mit höchster Begier,
Hier hast du die Seele, was schenkest du mir?

Richte dich, Liebste, nach meinem Gefallen und gläube
Dass ich dein Seelenfreund immer und ewig verbleibe,
Der dich ergötzt
Und in den Himmel versetzt
Aus dem gemarterten Leibe.

Epistel

Titus 3: 4-7; Apostelgeschichte 6: 8-15; Apostelgeschichte 7: 55-60

Evangelium Matthäus 23: 35-39; Lukas 2: 15-20
Bibeltext Jakobus 1:12; 1. Matthäus 23:35; 2. Apostelgeschichte 7:55
Handschriften Singakademie Berlin; Universitätsbibliothek, Warschau

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