Johann Sebastian Bach

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BWV 60
Titel O Ewigkeit, du Donnerwort
Komponiert 7. November 1723, Leipzig
Besetzung

Vierstimmiger gemischter Chor
Alt solo
Tenor solo
Bass solo

Horn
Oboe d`amore
Violine I + II
Viola

Basso continuo

Sätze Arie und Choral (Duett: Alt, Tenor): O Ewigkeit, du Donnerwort
Rezitativ (Alt, Tenor): O schwerer Gang zum letzten Kampf
Duett (Alt, Tenor): Mein letztes Lager will mich schrecken
Rezitativ (Alt, Bass): Der Tod bleibt doch der menschlich Natur verhasst
Choral: Es ist genug, Herr wenn es dir gefällt
Kategorie Geistliche Kantate
Kirchenjahr 24. Sonntag nach Trinitatis
Autor des Textes Johann Rist 1642, Franz Joachim Burmeister 1662
Text
Arie und Choral (Duett):
Sopran solo, Tenor solo
Horn
Oboe d`amore
Violine I + II
Viola

Basso continuo




Rezitativ: Alt solo, Tenor solo
Basso continuo













Duett: Alt solo, Tenor solo
Oboe d`amore
Violine I + II






Rezitativ: Alt solo, Bass solo
Basso continuo

























Choral: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Horn
Oboe d`amore
Violine I + II
Viola

Basso continuo


Alt (Furcht): O Ewigkeit, du Donnerwort,
O Schwert, das durch die Seele bohrt,
O Anfang sonder Ende!
O Ewigkeit, Zeit ohne Zeit,
Ich weiss vor grosser Traurigkeit
Nicht, wo ich mich hinwende
Mein ganz erschrocknes Herze bebt
Dass mir die Zung am Gaumen klebt.
Tenor (Hoffnung): Herr, ich warte auf dein Heil.

Alt (Furcht): O schwerer Gang zum letzten Kampf und Streite!
Tenor (Hoffnung): Mein Beistand ist schon da,
Mein Heiland steht mir ja
Mit Trost zur Seite.
Alt: Die Todesangst, der letzte Schmerz
Ereilt und überfällt mein Herz
Und martert diese Glieder.
Tenor: Ich lege diesen Leib vor Gott zum Opfer nieder.
Ist gleich der Trübsal Feuer heiss,
Genung, es reinigt mich zu Gottes Preis.
Alt: Doch nun wird sich der Sünden grosse Schuld vor mein Gesichte stellen.
Tenor: Gott wird deswegen doch kein Todesurteil fällen.
Er gibt ein Ende den Versuchungsplagen,
Dass man sie kann ertragen.

Alt (Furcht): Mein letztes Lager will mich schrecken,
Tenor (Hoffnung): Mich wird des Heilands Hand bedecken,
Alt: Des Glaubens Schwachheit sinket fast,
Tenor: Mein Jesus trägt mit mir die Last.
Alt: Das offne Grab sieht greulich aus,
Tenor: Es wird mir doch ein Friedenshaus.

Alt (Furcht): Der Tod bleibt doch der menschlichen Natur verhasst
Und reisset fast
Die Hoffnung ganz zu Boden.
Bass (Christus): Selig sind die Toten;
Alt: Ach! aber ach, wieviel Gefahr
Stellt sich der Seele dar,
Den Sterbeweg zu gehen!
Vielleicht wird ihr der Höllenrachen
Den Tod erschrecklich machen,
Wenn er sie zu verschlingen sucht;
Vielleicht ist sie bereits verflucht
Zum ewigen Verderben.
Bass: Selig sind die Toten, die in dem Herren sterben;
Alt: Wenn ich im Herren sterbe,
Ist denn die Seligkeit mein Teil und Erbe?
Der Leib wird ja der Würmer Speise!
Ja, werden meine Glieder
Zu Staub und Erde wieder,
Da ich ein Kind des Todes heisse,
So schein ich ja im Grabe an verderben.
Bass: Selig sind die Toten, die in dem Herren sterben, von nun an.
Alt: Wohlan!
Soll ich von nun an selig sein:
So stelle dich, o Hoffnung, wieder ein!
Mein Leib mag ohne Furcht im Schlafe ruhn,
Der Geist kann einen Blick in jene Freude tun.

Es ist genug;
Herr, wenn es dir gefällt,
So spanne mich doch aus!
Mein Jesu kömmt;
Nun gute Nacht, o Welt!
Ich fahr ins Himmelshaus,
Ich fahre sicher hin mit Frieden,
Mein grosser Jammer bleibt danieden.
Es ist genug.

Epistel

Kolosser 1: 9-14

Evangelium

Matthäus 9: 18-26

Bibeltext Genesis 49:18; Psalmen 119:166; Offenbahrung 14:13
Handschriften -

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