Johann Sebastian Bach

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BWV 70
Titel Wachet! betet! betet! wachet!
Komponiert 21. November 1723, Leipzig
Besetzung

Vierstimmiger gemischter Chor
Sopran solo
Alt solo
Tenor solo
Bass solo
Trompete
Oboe
Violine I + II
Viola
obligates Violoncello
Fagott
Basso continuo

Sätze Chor: Wachet! betet! betet! wachet!
Rezitativ (Bass): Erschrecket, ihr verstockten Sünder
Arie (Alt): Wann kommt der Tag
Rezitativ (Tenor): Auch bei dem himmlischen Verlangen
Arie (Sopran): Lass den Spötter Zungen schmähen
Rezitativ (Tenor): Jedoch, bei dem unartigen Geschlechte
Choral: Freue dich sehr, o meine Seele
Arie (Tenor): Hebt euer Haupt empor und seid getrost
Rezitativ (Bass): Ach, soll nicht dieser grosse Tag
Arie (Bass): Seligster Erquickungstag
Choral: Nicht nach Welt, nach Himmel
Kategorie Geistliche Kantate
Kirchenjahr 26. Sonntag nach Trinitatis
Autor des Textes Salomo Franck 1717; Christian Keymann 1658
Text
Chor:
Sopran, Alt, Tenor, Bass
Trompete
Oboe
Violine I + II
Viola
Fagott
Basso continuo

Rezitativ: Bass solo
Trompete
Oboe
Violine I + II
Viola
Fagott
Basso continuo





Arie: Alt solo
obligates Violoncello
Fagott
Basso continuo



Rezitativ: Tenor solo
Fagott
Basso continuo




Arie: Sopran solo
Violine I + II
Viola
Fagott
Basso continuo




Rezitativ: Tenor solo
Fagott
Basso continuo




Choral: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Trompete
Oboe
Violine I + II
Viola
Fagott
Basso continuo




Arie: Tenor solo
Oboe
Violine I + II
Viola
Fagott
Basso continuo

Rezitativ: Bass solo
Trompete
Violine I + II
Viola
Fagott
Basso continuo











Arie:
Bass solo
Trompete
Violine I + II
Viola
Fagott
Basso continuo

Choral: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Trompete
Oboe
Violine I + II
Viola
Fagott
Basso continuo

1. Teil
Wachet! betet! betet! wachet!
Seid bereit
Allezeit,
Bis der Herr der Herrlichkeit
Dieser Welt ein Ende machet.



Erschrecket, ihr verstockten Sünder!
Ein Tag bricht an,
Vor dem sich niemand bergen kann:
Er eilt mit dir zum strengen Rechte,
O! sündliches Geschlechte,
Zum ewgen Herzeleide.
Doch euch, erwählte Gotteskinder,
Ist er ein Anfang wahrer Freude.
Der Heiland holet euch, wenn alles fällt und bricht,
Vor sein erhöhtes Angesicht;
Drum zaget nicht!

Wenn kömmt der Tag, an dem wir ziehen
Aus dem Ägypten dieser Welt?
Ach! lasst uns bald aus Sodom fliehen,
Eh uns das Feuer überfällt!
Wacht, Seelen, auf von Sicherheit
Und glaubt, es ist die letzte Zeit!

Auch bei dem himmlischen Verlangen
Hält unser Leib den Geist gefangen;
Es legt die Welt durch ihre Tücke
Den Frommen Netz und Stricke.
Der Geist ist willig, doch das Fleisch ist schwach; (1.)
Dies presst uns aus ein jammervolles Ach!

Lasst der Spötter Zungen schmähen,
Es wird doch und muss geschehen,
Dass wir Jesum werden sehen
Auf den Wolken, in den Höhen.
Welt und Himmel mag vergehen,
Christi Wort muss fest bestehen.
Lasst der Spötter Zungen schmähen;
Es wird doch und muss geschehen!

Jedoch bei dem unartigen Geschlechte
Denkt Gott an seine Knechte,
Dass diese böse Art
Sie ferner nicht verletzet,
Indem er sie in seiner Hand bewahrt
Und in ein himmlisch Eden setzet.

Freu dich sehr, o meine Seele,
Und vergiss all Not und Qual,
Weil dich nun Christus, dein Herre,
Ruft aus diesem Jammertal!
Seine Freud und Herrlichkeit
Sollt du sehn in Ewigkeit,
Mit den Engeln jubilieren,
In Ewigkeit triumphieren.

2. Teil

Hebt euer Haupt empor (2.)
Und seid getrost, ihr Frommen,
Zu eurer Seelen Flor!
Ihr sollt in Eden grünen,
Gott ewiglich zu dienen.


Ach, soll nicht dieser grosse Tag,
Der Welt Verfall
Und der Posaunen Schall,
Der unerhörte letzte Schlag,
Des Richters ausgesprochne Worte,
Des Höllenrachens offne Pforte
In meinem Sinn
Viel Zweifel, Furcht und Schrecken,
Der ich ein Kind der Sünden bin,
Erwecken?
Jedoch, es gehet meiner Seelen
Ein Freudenschein, ein Licht des Trostes auf.
Der Heiland kann sein Herze nicht verhehlen,
So vor Erbarmen bricht,
Sein Gnadenarm verlässt mich nicht.
Wohlan, so ende ich mit Freuden meinen Lauf.

Seligster Erquickungstag,
Führe mich zu deinen Zimmern!
Schalle, knalle, letzter Schlag,
Welt und Himmel, geht zu Trümmern!
Jesus führet mich zur Stille,
An den Ort, da Lust die Fülle. (3.)

Nicht nach Welt, nach Himmel nicht
Meine Seele wünscht und sehnet,
Jesum wünsch ich und sein Lieht,
Der mich hat mit Gott versöhnet,
Der mich freiet vom Gericht,
Meinen Jesum lass ich nicht.

Epistel

2. Petrus 3: 3-13

Evangelium

Matthäus 25: 31-46

Bibeltext 1. Matthäus 26:41; 2. Lukas 21:28; 3. Psalm 16:11
Handschriften -

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