Johann Sebastian Bach

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BWV 78
Titel Jesu, der du meine Seele
Komponiert 10. September 1724, Leipzig
Besetzung

vierstimmiger gemischter Chor
Sopran solo
Alt solo
Tenor solo
Bass solo

Horn
Traversflöte
Oboe I + II
Violine I + II
Viola
Violone
Basso continuo

Sätze Chor: Jesu, der du meine Seele
Arie (Duett, Sopran, Alt): Wir eilen mit schwachen und emsigen Schritten
Rezitativ (Tenor): Ach! Ich bin ein Kind der Sünden
Arie (Tenor): Bein Blut, so meine Schuld durchstreicht
Rezitativ (Bass): Die Wunden, Nägel, Kron und Grab
Arie (Bass): Nun, du wirst mein Gewissen
Choral: Herr, ich glaube, hilf mir Schwachen
Kategorie Geistliche Kantate
Kirchenjahr 14. Sonntag nach Trinitatis
Autor des Textes Johann Rist 1641

Text
Chor:
Sopran, Alt, Tenor, Bass
Horn
Traversflöte
Oboe I + II
Violine I + II
Viola
Basso continuo

Arie (Duett): Sopran solo, Alt solo
Orgel und Violoncello
Violone
Basso continuo




Rezitativ: Tenor solo
Basso continuo
















Arie: Tenor solo
Traversflöte
Basso continuo




Rezitativ: Bass solo
Violine I + II
Viola
Basso continuo













Arie: Bass solo
Oboe I
Violine I + II
Viola
Basso continuo


Choral: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Horn
Traversflöte
Oboe I + II
Violine I + II
Viola
Basso continuo


Jesu, der du meine Seele
Hast durch deinen bittern Tod
Aus des Teufels finstern Höhle
Und der schweren Seelennot
Kräftiglich herausgerissen
Und mich solches lassen wissen
Durch dein angenehmes Wort,
Sei doch itzt, o Gott, mein Hort!

Wir eilen mit schwachen, doch emsigen Schritten,
O Jesu, o Meister, zu helfen zu dir.
Du suchest die Kranken und Irrenden treulich.
Ach höre, wie wir
Die Stimmen erheben, um Hülfe zu bitten!
Es sei uns dein gnädiges Antlitz erfreulich!

Ach! ich bin ein Kind der Sünden,
Ach! ich irre weit und breit.
Der Sünden Aussatz, so an mir zu enden,
Verlässt mich nicht in dieser Sterblichkeit.
Mein Wille trachtet nur nach Bösen.
Der Geist zwar spricht: ach! wer wird mich erlösen?
Aber Fleisch und Blut zu zwingen
Und das Gute zu vollbringen,
Ist über alle meine Kraft. (1.)
Will ich den Schaden nicht verhehlen,
So kann ich nicht, wie oft ich fehle, zählen.
Drum nehm ich nun der Sünden Schmerz und Pein
Und meiner Sorgen Bürde,
So mir sonst unerträglich würde,
Ich liefre sie dir, Jesu, seufzend ein.
Rechne nicht die Missetat,
Die dich, Herr, erzürnet hat!

Das Blut, so meine Schuld durchstreicht,
Macht mir das Herze wieder leicht
Und spricht mich frei.
Ruft mich der Höllen Heer zum Streite,
So stehet Jesus mir zur Seite,
Dass ich beherzt und sieghaft sei.

Die Wunden, Nägel, Kron und Grab,
Die Schläge, so man dort dem Heiland gab,
Sind ihm nunmehro Siegeszeichen
Und können mir verneute Kräfte reichen.
Wenn ein erschreckliches Gericht
Den Fluch vor die Verdammten spricht,
So kehrst du ihn in Segen.
Mich kann kein Schmerz und keine Pein bewegen,
Weil sie mein Heiland kennt;
Und da dein Herz vor mich in Liebe brennt,
So lege ich hinwieder
Das meine vor dich nieder.
Dies mein Herz, mit Leid vermenget,
So dein teures Blut besprenget,
So am Kreuz vergossen ist,
Geb ich dir, Herr Jesu Christ.

Nun du wirst mein Gewissen stillen,
So wider mich um Rache schreit,
Ja, deine Treue wird's erfüllen,
Weil mir dein Wort die Hoffnung beut.
Wenn Christen an dich glauben,
Wird sie kein Feind in Ewigkeit
Aus deinen Händen rauben.

Herr, ich glaube, hilf mir Schwachen,
Lass mich ja verzagen nicht;
Du, du kannst mich stärker machen,
Wenn mich Sünd und Tod anficht.
Deiner Güte will ich trauen,
Bis ich fröhlich werde schauen
Dich, Herr Jesu, nach dem Streit
In der süssen Ewigkeit.

Epistel

Galater 5: 16-24

Evangelium

Lukas 17: 11-19

Bibeltext 1. Römer 7:18; Römer 24
Handschriften Thomasschule Leipzig; Bodeleian library Oxford; Nachlass Felix Mendelssohn Bartholdy; Universitätsbibliothek Warschau, Johann Sebastian Bach Institut Göttingen

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