Johann Sebastian Bach

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BWV 84
Titel Ich bin vergnügt in meinem Glücke
Komponiert 9. Februar 1727, Leipzig
Besetzung

vierstimmiger gemischter Chor
Sopran solo
Oboe
Violine I + II
Viola
Basso continuo

Sätze Arie (Sopran): Ich bin vergnügt in meinem Glücke
Rezitativ (Sopran): Gott ist mir nichts schuldig
Arie (Sopran): Ich esse mit Freuden mein weniges Brot
Rezitativ (Sopran): Im Schweisse meines Angesichts
Choral: Ich leb indess in dir vergnüget
Kategorie

Geistliche Kantate

Kirchenjahr Sonntag  Septuagesimae
Autor des Textes Christian Friedrich Henrici

Text
Arie:
Sopran solo
Oboe
Violine I + II
Viola
Basso continuo

Rezitativ: Sopran solo
Basso continuo















Arie: Sopran solo
Oboe
Violine I + II
Viola
Basso continuo

Rezitativ: Sopran solo
Violine I + II
Viola
Basso continuo






Choral: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Oboe
Violine I + II
Viola
Basso continuo


Ich bin vergnügt mit meinem Glücke,
Das mir der liebe Gott beschert.
Soll ich nicht reiche Fülle haben,
So dank ich ihm vor kleine Gaben
Und bin auch nicht derselben wert.

Gott ist mir ja nichts schuldig,
Und wenn er mir was gibt,
So zeigt er mir, dass er mich liebt;
Ich kann mir nichts bei ihm verdienen,
Denn was ich tu, ist meine Pflicht.
Ja! wenn mein Tun gleich noch so gut geschienen,
So hab ich doch nichts Rechtes ausgericht'.
Doch ist der Mensch so ungeduldig,
Dass er sich oft betrübt,
Wenn ihm der liebe Gott nicht überflüssig gibt.
Hat er uns nicht so lange Zeit
Umsonst ernähret und gekleidt
Und will uns einsten seliglich
In seine Herrlichkeit erhöhn?
Es ist genug vor mich,
Dass ich nicht hungrig darf zu Bette gehn.

Ich esse mit Freuden mein weniges Brot
Und gönne dem Nächsten von Herzen das Seine.
Ein ruhig Gewissen, ein fröhlicher Geist,
Ein dankbares Herze, das lobet und preist,
vermehret den Segen, verzuckert die Not.

Im Schweisse meines Angesichts
Will ich indes mein Brot geniessen,
Und wenn mein Lebenslauf,
Mein Lebensabend wird beschliessen,
So teilt mir Gott den Groschen aus,
Da steht der Himmel drauf.
O! wenn ich diese Gabe
zu meinem Gnadenlohne habe,
So brauch ich weiter nichts.

Ich leb indes in dir vergnüget
Und sterb ohn alle Kümmernis,
Mir genüget, wie es mein Gott füget,
Ich glaub und bin es ganz gewiss:
Durch deine Gnad und Christi Blut
Machst du's mit meinem Ende gut.

Epistel

1. Korinther 9: 24 - 10: 5

Evangelium

Matthäus 20: 1-16

Handschriften Nachlass C. Ph. E. Bach Singakademie Berlin

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