Johann Sebastian Bach

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BWV 88
Titel Siehe, ich will viel Fischer aussenden
Komponiert 21. Juli 1726, Leipzig
Besetzung

Vierstimmiger gemischter Chor
Sopran solo
Alt solo
Tenor solo
Bass solo

Horn I + II
Oboe d`amore I + II
Taille
Violine I + II
Viola
Basso continuo

Sätze Arie (Bass): Siehe, ich will viel Fischer aussenden
Rezitativ (Tenor): Wie leichtlich könnte doch der Höchste
Arie (Tenor): Nein, nein! Gottist allzeit geflissen
Arie (Tenor, Bass): Jesus sprach zu Simon
Duett (Sopran, Alt): Beruft Gott selbst
Rezitativ (Sopran): Was kann dich denn in deinen Wandel schrecken
Choral: Sing, bet und geh auf Gottes Wegen
Kategorie Geistliche Kantate
Kirchenjahr 5. Sonntag nach Trinitatis
Autor des Textes Unbekannt
Text
Arie:
Bass solo
Horn I + II
Oboe d`amore I + II
Taille
Violine I + II
Viola
Basso continuo


Rezitativ: Tenor solo
Basso continuo









Arie: Tenor solo
Oboe d`amore I + II
Violine I + II
Viola
Basso continuo





Arie: Tenor solo, Bass solo
Violine I + II
Viola
Basso continuo



Duett: Sopran solo, Alt solo
Oboe d`amore I + II
Violine I + II
Viola
Basso continuo




Rezitativ: Sopran solo
Basso continuo









Choral: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Oboe d`amore I + II
Violine I + II
Viola
Basso continuo

1. Teil
Siehe, ich will viel Fischer aussenden, spricht der Herr,
die sollen sie fischen. Und darnach will ich viel Jäger aussenden,
die sollen sie fahen auf allen Bergen und allen Hügeln und in allen Steinritzen.





Wie leichtlich könnte doch der Höchste uns entbehren
Und seine Gnade von uns kehren,
Wenn der verkehrte Sinn sich böslich von ihm trennt
Und mit verstocktem Mut
In sein Verderben rennt.
Was aber tut
Sein vatertreu Gemüte?
Tritt er mit seiner Güte
Von uns, gleich so wie wir von ihm, zurück,
Und überlässt er uns der Feinde List und Tück?

Nein, Gott ist allezeit geflissen,
Uns auf gutem Weg zu wissen
Unter seiner Gnade Schein.
Ja, wenn wir verirret sein
Und die rechte Bahn verlassen,
Will er uns gar suchen lassen.

2. Teil

Tenor: Jesus sprach zu Simon:
Bass: Fürchte dich nicht; den von nun an wirst du Menschen fahen.



Beruft Gott selbst, so muss der Segen
Auf allem unsern Tun
Im Übermasse ruhn,
Stünd uns gleich Furcht und Sorg entgegen.
Das Pfund, so er uns ausgetan,
Will er mit Wucher wiederhaben;
Wenn wir es nur nicht selbst vergraben,
So hilft er gern, damit es fruchten kann.

Was kann dich denn in deinem Wandel schrecken,
Wenn dir, mein Herz, Gott selbst die Hände reicht?
Vor dessen blossem Wink schon alles Unglück weicht,
Und der dich mächtiglich kann schützen und bedecken.
kommt Mühe, Überlast, Neid, Plag und Falschheit her
Und trachtet, was du tust, zu stören und zu hindern,
Lass kurzes Ungemach den Vorsatz nicht vermindern;
Das Werk, so er bestimmt, wird keinem je zu schwer.
Geh allzeit freudig fort, du wird am Ende sehen,
Dass, was dich eh gequält, die sei zu Nutz geschehen!

Sing, bet und get auf Gottes Wegen,
Verricht das Deine nur getreu
Und trau des Himmels reichem Segen,
So wird er bei dir werden neu;
Denn welcher seine Zuversicht
Auf Gott setzt, den verlässt er nicht.

Epistel

1. Petrus 3: 8-15

Evangelium

Lukas 5: 1-11

Bibeltext Jeremia 16:16; Lukas 5:10
Handschriften Singakademie, Berlin; Nachlass C.Ph.E. Bach; Universitätsbibliothek, Warschau

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