Johann Sebastian Bach

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BWV 95
Titel Christus, der ist mein Leben
Komponiert 12. September 1723, Leipzig
Besetzung

Vierstimmiger gemischter Chor
Sopran solo
Tenor solo
Bass solo
Horn

Oboe I + II
Oboe d`amore I + II
Violine I + II
Viola
Basso continuo

Sätze Chor und Rezitativ (Tenor): Christus, der ist mein Leben
Rezitativ (Sopran): Nun, falsche Welt
Choral: (Sopran): Valet will ich dir geben
Rezitativ (Tenor): Ach, könnte mir doch bald so wohl geschehen
Arie (Tenor): Ach, schlage doch bald
Rezitativ (Bass): Denn ich weiss dies
Choral: Weil du vom Tod erstanden bist
Kategorie Geistliche Kantate
Kirchenjahr 16. Sonntag nach Trinitatis
Autor des Textes Martin Luther 1524, Valerius Herberger 1613, Nikolaus Herman 1560
Text
Chor und Rezitativ:
Tenor solo
Sopran, Alt, Tenor, Bass
Horn
Oboe d`amore I + II
Violine I + II
Viola
Basso continuo

(Cantus firmus in Soprano)














Rezitativ: Sopran solo
Basso continuo









Choral: Sopran solo
Oboe d`amore I + II
Basso continuo






Rezitativ: Tenor solo
Basso continuo





Arie: Tenor solo
Oboe d`amore I + II
Violine I + II
Viola
Basso continuo


Rezitativ: Bass solo
Basso continuo












Choral: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Horn
Oboe d`amore I + II
Violine I + II
Viola
Basso continuo


Chor:
Christus, der ist mein Leben,
Sterben ist mein Gewinn;
Dem tu ich mich ergeben,
Mit Freud fahr ich dahin.
Tenor: Mit Freuden,
Ja mit Herzenslust
Will ich von hinnen scheiden.
Und hiess es heute noch: Du musst!
So bin ich willig und bereit.
Den armen Leib, die abgezehrten Glieder,
Das Kleid der Sterblichkeit
Der Erde wieder
In ihren Schoss zu bringen.
Mein Sterbelied ist schon gemacht;
Ach, dürft ichs heute singen!
Chor: Mit Fried und Freud ich fahr dahin,
Nach Gottes Willen,
Getrost ist mir mein Herz und Sinn,
Sanft und stille.
Wie Gott mir verheissen hat:
Der Tod ist mein Schlaf geworden.

Nun, falsche Welt!
Nun habe ich weiter nichts mit dir zu tun;
Mein Haus ist schon bestellt,
Ich kann weit sanfter ruhn,
Als da ich sonst bei dir,
An deines Babels Flüssen,
Das Wollustsalz verschlucken müssen,
Wenn ich an deinem Lustrevier
Nur Sodomsäpfel konnte brechen.
Nein, nein! nun kann ich mit gelassnerm Mute sprechen:

Valet will ich dir geben,
Du arge, falsche Welt,
Dein stündlich böses Leben
Durchaus mir nicht gefällt.
Im Himmel ist gut wohnen,
Hinauf steht mein Begier.
Da wird Gott ewig lohnen
Dem, der ihm dient allhier.

Ach könnte mir doch bald so wohl geschehn,
Dass ich den Tod,
Das Ende aller Not,
In meinen Gliedern könnte sehn;
Ich wollte ihn zu meinem Leibgedinge wählen
Und alle Stunden nach ihm zählen.

Ach, schlage doch bald, selge Stunde,
Den allerletzten Glockenschlag!
Komm, komm, ich reiche dir die Hände,
Komm, mache meiner Not ein Ende,
Du längst erseufzter Sterbenstag!

Denn ich weiss dies
Und glaub es ganz gewiss,
Dass ich aus meinem Grabe
Ganz einen sichern Zugang zu dem Vater habe.
Mein Tod ist nur ein Schlaf.
Dadurch der Leib, der hier von Sorgen abgenommen,
Zur Ruhe kommen.
Sucht nun ein Hirte sein verlornes Schaf,
Wie sollte Jesus mich nicht wieder finden,
Da er mein Haupt und ich sein Gliedmass bin!
So kann ich nun mit frohen Sinnen
Mein selig Auferstehn auf meinen Heiland gründen.

Weil du vom Tod erstanden bist,
Werd ich im Grab nicht bleiben;
Dein letztes Wort mein Auffahrt ist,
Todsfurcht kannst du vertreiben.
Denn wo du bist, da komm ich hin,
Dass ich stets bei dir leb und bin;
Drum fahr ich hin mit Freuden.

Epistel

Epheser 3: 13-21

evangelium

Lukas 7: 11-17

Handschriften -

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