Johann Sebastian Bach

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BWV 96
Titel Herr Christ, der einge Gottessohn
Komponiert 8. Oktober 1724, Leipzig
Besetzung

Vierstimmiger gemischter Chor
Sopran solo
Alt solo
Tenor solo
Bass solo
Horn
Zugtrompete
Traversflöte
Traversflöte piccolo
Oboe I + II
Violine piccolo
Violine I + II
Viola
Basso continuo

Sätze Chor: Herr Christ, der einge Gottessohn
Rezitativ (Alt): O Wunderkraft der Liebe
Arie (Tenor): Ach, ziehe die Seele mit Seilen der Liebe
Rezitativ (Sopran): Ach, führe mich, o Gott
Arie (Bass): Bald zur Rechten, bald zur Linken
Choral: Ertöt uns durch dein Güte
Kategorie Geistliche Kantate
Kirchenjahr 18. Sonntag nach Trinitatis
Autor des Textes Elisabeth Creutzinger 1524
Text
Chor:
Sopran, Alt, Tenor, Bass
Horn
Zugtrompete
Traversflöte piccolo
Oboe I + II
Violine piccolo
Violine I + II
Viola
Basso continuo

(Cantus firmus in Alto)

Rezitativ: Alt solo
Basso continuo













Arie: Tenor solo
Traversflöte solo
Basso continuo



Rezitativ: Sopran solo
Basso continuo







Arie: Bass solo
Oboe I + II
Violine I + II
Viola
Basso continuo


Choral: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Horn
Oboe I + II
Violine I + II
Viola
Basso continuo


Herr Christ, der einge Gottessohn,
Vaters in Ewigkeit,
Aus seinem Herzn entsprossen,
Gleichwie geschrieben steht,
Er ist der Morgensterne,
Sein' Glanz streckt er so ferne
Vor andern Sternen klar.




O Wunderkraft der Liebe,
Wenn Gott an sein Geschöpfe denket,
Wenn sich die Herrlichkeit
Im letzten Teil der Zeit
Zur Erde senket.
O unbegreifliche, geheime Macht!
Es trägt ein auserwählter Leib
Den grossen Gottessohn,
Den David schon
Im Geist als seinen Herrn verehrte,
Da dies gebenedeite Weib
In unverletzter Keuschheit bliebe.
O reiche Segenskraft! so sich auf uns ergossen,
Da er den Himmel auf-, die Hölle zugeschlossen.

Ach, ziehe die Seele mit Seilen der Liebe,
O Jesu, ach zeige dich kräftig in ihr!
Erleuchte sie, dass sie dich gläubig erkenne,
Gib, dass sie mit heiligen Flammen entbrenne,
Ach würke ein gläubiges Dürsten nach dir!

Ach, führe mich, o Gott, zum rechten Wege,
Mich, der ich unerleuchtet bin,
Der ich nach meines Fleisches Sinn
So oft zu irren pflege;
Jedoch gehst du nur mir zur Seiten,
Willst du mich nur mit deinen Augen leiten,
So gehet meine Bahn
Gewiss zum Himmel an.

Bald zur Rechten, bald zur Linken
Lenkte sich mein verirrter Schritt.
Gehe doch, mein Heiland, mit,
Lass mich in Gefahr nicht sinken,
Lass mich ja dein weises Führen
Bis zur Himmelspforte spüren!

Ertöt uns durch dein Güte,
Erweck uns durch dein Gnad;
Den alten Menschen kränke,
Dass er neu Leben hab
Wohl hier auf dieser Erden,
Den Sinn und all Begierden
Und G'danken hab'n zu dir.

Epistel

1. Korinther 1: 4-8

Evangelium

Matthäus 22: 34-46

Handschriften Thomasschule, Leipzig; Universitäts und Stadtbibliothek, Köln; Universitätsbibliothek, Warschau

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