Johann Sebastian Bach

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BWV 97
Titel In allen meinen Taten
Komponiert 1734, Leipzig
Besetzung

Vierstimmiger gemischter Chor
Sopran solo
Alt solo
Tenor solo
Bass solo
Oboe I + II
Violine solo
Violine I + II
Viola
Fagott
Basso continuo

Sätze Chor: In allen meinen Taten
Arie (Bass): Nichts ist es spät und frühe
Rezitativ (Tenor): Es kann mir nichts geschehen
Arie (Tenor): Ich traue seiner Gnaden
Rezitativ (Alt): Er wolle meiner Sünden
Arie (Alt): Leg ich mich späte nieder
Duett (Sopran, Bass): Hat er es denn beschlossen
Arie (Sopran): Ihm hab ich mich ergeben
Choral: So sei nun, Seele, deine
Kategorie Geistliche Kantate
Kirchenjahr Unbekannt
Autor des Textes Paul Fleming 1642
Text
Chor:
Sopran, Alt, Tenor, Bass
Oboe I + II
Violine I + II
Viola
Fagott
Basso continuo
(Cantus firmus in Soprano)

Arie: Bass solo
Basso continuo





Rezitativ: Tenor solo
Basso continuo






Arie: Tenor solo
Violine solo
Basso continuo



Rezitativ: Alt solo
Violine I + II
Viola
Basso continuo



Arie: Alt solo
Violine I + II
Viola
Basso continuo



Duett: Sopran solo, Bass solo
Basso continuo





Arie: Sopran solo
Oboe I + II
Basso continuo



Choral: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Oboe I + II
Violine I + II
Viola
Fagott
Basso continuo


In allem meinen Taten
Lass ich den Höchsten raten,
Der alles kann und hat;
Er muss zu allen Dingen,
Solls anders wohl gelingen,
Selbst geben Rat und Tat.


Nichts ist es spät und frühe
Um alle sein Mühe,
Mein Sorgen ist umsonst.
Er mags mit meinen Sachen
Nach seinem Willen machen,
Ich stells in seine Gunst.

Es kann mir nichts geschehen,
Als was er hat ersehen,
Und was mir selig ist:
Ich nehm es, wie ers gibet;
Was ihm von mir beliebet,
Das hab ich auch erkiest.

Ich traue seiner Gnaden,
Die mich vor allem Schaden,
Vor allem Übel schützt.
Leb ich nach seinen Gesetzen,
So wird mich nichts verletzen,
Nichts fehlen, was mir nützt.

Er wolle meiner Sünden
In Gnaden mich entbinden,
Durchstreichen meine Schuld!
Er wird auf mein Verbrechen
Nicht stracks das Urteil sprechen
Und haben noch Geduld.

Leg ich mich späte nieder,
Erwache frühe wieder,
Lieg und ziehe fort,
In Schwachheit und in Banden,
Und was mir stösst zuhanden,
So tröstet mich sein Wort.

Hat er es denn beschlossen,
So will ich unverdrossen
An mein Verhängnis gehn!
Kein Unfall unter allen
Soll mir zu harte fallen,
Ich will ihn überstehn.

Ich hab mich ihm ergeben
Zu sterben und zu leben,
Sobald er mir gebeut.
Es sei heut oder morgen,
Dafür lass ich ihn sorgen;
Er weiss die rechte Zeit.

So sein nun, Seele, deine
Und traue dem alleine,
Der ich erschaffen hat;
Es gehe, wie es gehe,
Dein Vater in der Höhe
Weiss allen Sachen Rat.

Handschriften Leipzig, Thomasschule; Universitäts und Stadtbibliothek, Köln; Universitätsbibliothek, Warschau

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