Johann Sebastian Bach

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BWV BWV 202
Titel Weichet nur, betrübte Schatten
Komponiert 1718 - 1723, Köthen
Besetzung

Sopran solo
Oboe
Violine I + II
Viola
Basso continuo

Sätze Arie (Sopran): Weichet nur, betrübte Schatten
Rezitativ (Sopran): Die Welt wird wieder neu
Arie (Sopran): Phoebus eilt mit schnellen Pferden
Rezitativ (Sopran): Drum sucht auch Amor mein Vergnügen
Arie (Sopran): Wenn die Frühlingslüfte streichen
Rezitativ (Sopran): Und diese ist das Glücke
Arie (Sopran): Sich üben im Lieben
Rezitativ (Sopran): So sei das Band der keuschen Liebe
Gavotte (Sopran): Sehet in Zufriedenheit tausend helle Wohlfahrtstage
Kategorie Weltliche Kantate
Kirchenjahr Hochzeitskantate
Autor des Textes Unbekannt
Text
Arie:
Sopran solo
Oboe
Violine I + II
Viola
Basso continuo


Rezitativ:
Sopran solo
Basso continuo



Arie (Allegro assai):
Sopran solo
Basso continuo



Rezitativ: Sopran solo
Basso continuo




Arie: Sopran solo
Violine solo
Basso continuo




Rezitativ: Sopran solo
Basso continuo



Arie: Sopran solo
Oboe
Basso continuo





Rezitativ: Sopran solo
Basso continuo




Gavotte: Sopran solo
Oboe
Violine I + II
Viola
Basso continuo


Weichet nur, betrübte Schatten,
Frost und Winde, geht zur Ruh!
Florens Lust
Will der Brust
Nichts als frohes Glück verstatten,
Denn sie träget Blumen zu.

Die Welt wird wieder neu,
Auf Bergen und in Gründen
Will sich die Anmut doppelt schön verbinden,
Der Tag ist von der Kälte frei.

Phoebus eilt mit schnellen Pferden
Durch die neugeborne Welt.
Ja, weil sie ihm wohlgefällt,
Will er selbst ein Buhler werden.

Drum sucht auch Amor sein Vergnügen,
Wenn Purpur in den Wiesen lacht,
Wenn Florens Pracht sich herrlich macht,
Und wenn in seinem Reich,
Den schönen Blumen gleich,
Auch Herzen feurig siegen.

Wenn die Frühlingslüfte streichen
Und durch bunte Felder wehn,
Pflegt auch Amor auszuschleichen,
Um nach seinem Schmuck zu sehn,
Welcher, glaubt man, dieser ist,
Dass ein Herz das andre küsst.

Und dieses ist das Glücke,
Dass durch ein hohes Gunstgeschicke
Zwei Seelen einen Schmuck erlanget,
An dem viel Heil und Segen pranget.

Sich üben im Lieben,
In Scherzen sich herzen
Ist besser als Florens vergängliche Lust.
Hier quellen die Wellen,
Hier lachen und wachen
Die siegenden Palmen auf Lippen und Brust.

So sei das Band der keuschen Liebe,
Verlobte Zwei,
Vom Unbestand des Wechsels frei!
Kein jäher Fall
Noch Donnerknall
Erschrecke die verliebten Triebe!

Sehet in Zufriedenheit
Tausend helle Wohlfahrtstage,
Dass bald bei der Folgezeit
Eure Liebe Blumen trage!

Handschriften Musikbibliothek Peters, Leipzig; Universitätsbibliothek, Warschau

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