Text
Rezitativ: Sopran
solo
Basso continuo
Arie: Sopran solo
Oboe I + II
Basso continuo
Rezitativ: Sopran solo
Violine I + II
Viola
Basso continuo
Arie: Sopran solo
Violine solo
Basso continuo
Rezitativ: Sopran solo
Basso continuo
Arie: Sopran solo
Traversflöte
Basso continuo
Rezitativ: Sopran solo
Basso continuo
Arie: Sopran solo
Traversflöte
Oboe I + II
Violine I + II
Viola
Basso continuo
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Ich bin in mir vergnügt,
Ein andrer mache Grillen,
Er wird doch nicht damit
Den Sack noch Magen füllen.
Bin ich nicht reich und gross,
Nur klein von Herrlichkeit,
Macht doch Zufriedensein
In mir erwünschte Zeit.
Ich rühme nichts von mir:
Ein Narr rührt seine Schellen;
Ich bleibe still vor mich:
Verzagte Hunde bellen.
Ich warte meines Tuns
Und lass auf Rosen gehn,
Die müssig und darbei
In grossem Glücke stehn.
Was meine Wollust ist,
Ist, meine Lust zu zwingen;
Ich fürchte keine Not,
Frag nichts nach eitlen Dingen.
Der gehet nach dem Fall
In Eden wieder ein
Und kann in allem Glück
Auch irdisch selig sein.
Ruhig und in sich zufrieden
Ist der grösste Schatz der Welt.
Nichts geniesset, der geniesset,
Was der Erden Kreis umschliesset,
Der ein armes Herz behält.
Ihr Seelen, die ihr ausser euch
Stets in der Irre lauft
Und vor ein Gut, das schattenreich,
Den Reichtum des Gemüts verkauft;
Die der Begierden Macht gefangen hält:
Durchsuchet nur die ganze Welt!
Ihr suchet, was ihr nicht könnt kriegen,
Und kriegt ihr's, kann's euch nicht vergnügen;
Vergnügt es, wird es euch betrügen
Und muss zuletzt wie Staub zerfliegen.
Wer seinen Schatz bei andern hat,
Ist einem Kaufmann gleich,
Aus andrer Glücke reich.
Bei dem hat Reichtum wenig statt:
Der, wenn er nicht oft Bankerott erlebt,
Doch solchen zu erleben in steten Sorgen schwebt.
Geld, Wollust, Ehr
Sind nicht sehr
In dem Besitztum zu betrachten,
Als tugendhaft sie zu verachten,
Ist unvergleichlich mehr.
Die Schätzbarkeit der weiten Erden
Lass meine Seele ruhig sein.
Bei dem kehrt stets der Himmel ein,
Der in der Armut reich kann werden.
Schwer ist es zwar, viel Eitles zu besitzen
Und nicht aus Liebe drauf, die strafbar, zu erhitzen;
Doch schwerer ist es noch,
Dass nicht Verdruss und Sorgen Zentnern gleicht,
Eh ein Vergnügen, welches leicht
Ist zu erlangen,
Und hört es auf,
So wie der Welt und ihrer Schönheit Lauf,
So folgen Zentner Grillen drauf.
In sich gegangen,
In sich gesucht,
Und sonder des Gewissens Brand
Gen Himmel sein Gesicht gewandt,
Da ist mein ganz Vergnügen,
Der Himmel wird es fügen.
Die Muscheln öffnen sich, wenn Strahlen darauf schiessen,
Und zeigen dann in sich die Perlenfrucht:
So suche nur dein Herz dem Himmel aufzuschliessen,
So wirst du durch sein göttlich Licht
Ein Kleinod auch empfangen,
Das aller Erden Schätze nicht
Vermögen zu erlangen.
Meine Seele sei vergnügt,
Wie es Gott auch immer fügt.
Dieses Weltmeer zu ergründen,
Ist Gefahr und Eitelkeit,
In sich selber muss man finden
Perlen der Zufriedenheit.
Ein edler Mensch ist Perlenmuscheln gleich,
In sich am meisten reich,
Der nichts fragt
nach hohem Stande
Und der Welt Ehr mannigfalt;
Hab ich gleich kein Gut im Lande,
Ist doch Gott mein Aufenthalt.
Was hilft's doch, viel
Güter suchen
Und den teuren Kot, das Geld;
Was ist's, auf sein' Reichtum pochen:
Bleibt doch alles in der Welt!
Wer will hoch in Lüfte
fliehen?
Mein Sinn strebet nicht dahin;
Ich will nauf im Himmel ziehen,
Das ist mein Teil und Gewinn.
Nichtes ist, auf Freunde
bauen,
Ihrer viel gehn auf ein Lot.
Eh wollt ich den Winden trauen
Als auf Freunde in der Not.
Sollte ich in Wollust
leben
Nur zum Dienst der Eitelkeit,
Müßt ich stets in Ängsten schweben
Und mir machen selbsten Leid.
Alles Zeitliche verdirbet,
Der Anfang das Ende zeigt;
Eines lebt, das andre stirbet,
Bald den Untergang erreicht.
Himmlische Vergnügsamkeit,
Welches Herz sich dir ergibet,
Lebet allzeit unbetrübet
Und geniesst der güldnen Zeit,
Himmlische Vergnügsamkeit.
Göttliche Vergnügsamkeit,
Du, du machst die Armen reich
Und dieselben Fürsten gleich,
Meine Brust bleibt dir geweiht.
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