Johann Sebastian Bach

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BWV 208
Titel Was mir behagt, ist nur die muntre Jagd!
Komponiert 23. Februar 1713, Weissenfels
Besetzung

Vierstimmiger gemischter Chor
Sopran I solo
Sopran II solo
Tenor solo
Bass solo
Horn da caccia I + II
Blockflöte I + II
Oboe I + II
Taille
Fagott
Violine I + II
Viola
Basso continuo

Sätze Rezitativ (Sopran I): Was mir behagt, ist nur die muntre Jagd!
Arie (Sopran I): Jagen ist die Lust der Götter
Rezitativ (Tenor): Wie, schönste Göttin?
Arie (Tenor): Willst du dich nicht mehr ergetzen
Rezitativ (Sopran I): Ich liebe dich zwar noch!
Rezitativ (Bass): Ich, der ich sonst ein Gott
Arie (Bass): Ein Fürst ist seines Landes Pan
Rezitativ (Sopran II): Soll dann der Pales Opfer hier
Arie (Sopran II): Schafe können sicher weiden
Rezitativ (Sopran I): So stimmt mit ein
Chor: Lebe, Sonne dieser Erden
Duett (Sopran I, Tenor): Entzücket uns beide
Arie (Sopran II): Weil die wollen reichen Herden durch dies weitgepriese Land
Arie (Bass): Ihr Felder und Auen, lasst grüssend euch schauen
Chor: Ihr lieblichste Blicke, ihr freudige Stunden
Kategorie Jagdkantate
Kirchenjahr Geburtstag von Fürst Christian von Sachsen-Weissenfels
Autor des Textes Salomo Franck 1716

Text
Rezitativ:
Sopran I solo (Diana)
Basso continuo




Arie: Sopran I solo (Diana)
Horn da caccia I + II
Basso continuo


Rezitativ: Tenor (Endymion)
Basso continuo







Arie: Tenor (Endymion)
Basso continuo





Rezitativ:
Sopran I solo; Tenor solo
Basso continuo















Rezitativ: Bass solo (Pan)
Basso continuo





Arie: Bass solo (Pan)
Oboe I + II
Taille
Basso continuo



Rezitativ: Sopran II (Pales)
Basso continuo






Arie:
Sopran II (Pales)
Blockflöte I + II
Basso continuo


Rezitativ: Sopran I (Diana)
Basso continuo

Chor: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Horn da caccia I + II
Oboe I + II
Taille
Fagott
Violine I + II
Viola
Basso continuo


Duett:
Sopran I solo (Diana); Tenor solo (Endymion)
Violine solo
Basso continuo


Arie: Sopran II solo (Pales)
Basso continuo



Arie: Bass solo (Pan)
Basso continuo



Chor:
Sopran, Alt, Tenor, Bass
Horn da caccia I + II
Oboe I + II
Taille
Fagott
Violine I + II
Viola
Violoncello
Violone
Basso continuo


Was mir behagt,
Ist nur die muntre Jagd!
Eh noch Aurora pranget,
Eh sie sich an den Himmel wagt,
Hat dieser Pfeil schon angenehme Beut erlanget!

Jagen ist die Lust der Götter,
Jagen steht den Helden an!
Weichet, meiner Nymphen Spötter,
Weichet von Dianen Bahn!

Wie? schönste Göttin? wie?
Kennst du nicht mehr dein vormals halbes Leben?
Hast du nicht dem Endymion
In seiner sanften Ruh
So manchen Zuckerkuss gegeben?
Bist du denn, Schönste, nu
Von Liebesbanden frei?
Und folgest nur der Jägerei?

Willst du dich nicht mehr ergötzen
An den Netzen,
Die der Amor legt?
Wo man auch, wenn man gefangen,
Nach Verlangen,
Lust und Lieb in Banden pflegt.

Sopran I (Diana): Ich liebe dich zwar noch!
Jedoch
Ist heut ein hohes Lieht erschienen,
Das ich vor allem muss
Mit meinem Liebeskuss
Empfangen und bedienen!
Der teure Christian,
Der Wälder Pan,
Kann in erwünschtem Wohlergehen
Sein hohes Ursprungsfest itzt sehen!
Tenor (Endymion): So gönne mir,
Diana, dass ich mich mit dir
Itzund verbinde
Und an "ein Freuden-Opfer" zünde.
Sopran I, Tenor: Ja! ja! wir tragen unsre Flammen
Mit Wunsch und Freuden itzt zusammen!

Ich, der ich sonst ein Gott
In diesen Feldern bin,
Ich lege meinen Schäferstab
Vor Christians Regierungszepter hin,
Weil der durchlauchte Pan das Land so glücklich machet,
Dass Wald und Feld und alles lebt und lachet!

Ein Fürst ist seines Landes Pan!
Gleichwie der Körper ohne Seele
Nicht leben, noch sich regen kann,
So ist das Land die Totenhöhle,
Das sonder Haupt und Fürsten ist
Und so das beste Teil vermisst.

Soll denn der Pales Opfer hier das letzte sein?
Nein! Nein!
Ich will die Pflicht auch niederlegen,
Und da das ganze Land von Vivat schallt,
Auch dieses schöne Feld
Zu Ehren unsrem Sachsenheld
Zur Freud und Lust bewegen.

Schafe können sicher weiden,
Wo ein guter Hirte wacht.
Wo Regenten wohl regieren,
Kann man Ruh und Friede spüren
Und was Länder glücklich macht.

So stimmt mit ein
Und lasst des Tages Lust vollkommen sein!

Lebe, Sonne dieser Erden,
Weil Diana bei der Nacht
An der Burg des Himmels wacht,
Weil die Wälder grünen werden,
Lebe, Sonne dieser Erden.





Entzücket uns beide,
Ihr Strahlen der Freude,
Und zieret den Himmel mit Demantgeschmeide!
Fürst Christian weide
Auf lieblichsten Rosen, befreiet vom Leide!

Weil die wollenreichen Herden
Durch dies weitgepriesne Feld
Lustig ausgetrieben werden,
Lebe dieser Sachsenheld!

Ihr Felder und Auen,
Lasst grünend euch schauen,
Ruft Vivat itzt zu!
Es lebe der Herzog in Segen und Ruh!

Ihr lieblichste Blicke, ihr freudige Stunden,
Euch bleibe das Glücke auf ewig verbunden!
Euch kröne der Himmel mit süssester Lust!
Fürst Christian lebe! Ihm bleibe bewusst,
Was Herzen vergnüget,
Was Trauren besieget!

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