Johann Sebastian Bach

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BWV 248
  Kantate 1
Titel Weihnachtsoratorium
Komponiert 25. Dezember 1734, Leipzig
Besetzung

Vierstimmiger gemischter Chor
Sopran solo
Alt solo
Tenor solo
Bass solo
Trompete I + II + III
Pauke
Traversflöte I + II
Oboe I + II
Oboe d`amore I + II
Violine I + II
Viola
Violoncello
Fagott
Basso continuo

Sätze Chor: Jauchzet, frohlocket! auf preiset die Tage
Rezitativ (Tenor): Es begab sich aber zu der Zeit
Rezitativ (Alt): Nun mein liebster Bräutigam
Arie (Alt): Bereite dich Zion, mit zärtlichen Trieben
Choral: Wie soll ich dich empfangen?
Rezitativ (Tenor): Und sie gebar ihren ersten Sohn
Choral und Rezitativ (Tenor): Er ist auf Erden kommen
Arie (Bass): Grosser Herr starker König
Choral: Ach, mein herzliebstes Jesulein
Kategorie Oratorium
Kirchenjahr 1. Weihnachtstag
Autor des Textes sehr wahrscheinlich Christian Friedrich Henrici (Picander)
Text
Chor:
Sopran, Alt, Tenor, Bass
Trompete I + II + III
Pauke
Traversflöte I + II
Oboe I + II
Violine I + II
Viola
Basso continuo

Rezitativ (Evangelist):
Tenor solo
Basso continuo




Rezitativ:
Alt solo
Oboe d`amore I + II
Basso continuo





Arie: Alt solo
Oboe d`amore I
Violine I
Basso continuo


Choral: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Traversflöte I + II
Oboe I + II
Violine I + II
Viola
Violoncello
Basso continuo


Rezitativ (Evangelist): Tenor solo
Basso continuo

Chor und Rezitativ: Tenor solo
Sopran, Alt, Tenor, Bass
Oboe
Oboe d`amore
Basso continuo









Arie: Bass solo
Trompete I
Traversflöte I
Violine I + II
Viola
Basso continuo

Choral: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Trompete I + II + III
Pauke
Traversflöte I + II
Oboe I + II
Violine I + II
Viola
Basso continuo

Teil 1
Jauchzet, frohlocket! auf, preiset die Tage,
Rühmet, was heute der Höchste getan!
Lasset das Zagen, verbannet die Klage,
Stimmet voll Jauchzen und Fröhlichkeit an!
Dienet dem Höchsten mit herrlichen Chören,
Lasst uns den Namen des Herrschers verehren!



Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augusto ausging, dass alle Welt geschätzet würde. Und jedermann ging, dass er sich schätzen liesse, ein jeglicher in seine Stadt. Da machte sich auch auf Joseph aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land zur Stadt David, die da heisset Bethlehem; darum, dass er von dem Hause und Geschlechte David war: auf dass er sich schätzen liesse mit Maria, seinem vertrauten Weibe, die war schwanger. Und als sie daselbst waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte.

Nun wird mein liebster Bräutigam,
Nun wird der Held aus Davids Stamm
Zum Trost, zum Heil der Erden
Einmal geboren werden.
Nun wird der Stern aus Jakob scheinen,
Sein Strahl bricht schon hervor.
Auf, Zion, und verlasse nun das Weinen,
Dein Wohl steigt hoch empor!

Bereite dich, Zion, mit zärtlichen Trieben,
Den Schönsten, den Liebsten bald bei dir zu sehn!
Deine Wangen
Müssen heut viel schöner prangen,
Eile, den Bräutigam sehnlichst zu lieben!

Wie soll ich dich empfangen
Und wie begegn' ich dir?
O aller Welt Verlangen,
O meiner Seelen Zier!
O Jesu, Jesu, setze
Mir selbst die Fackel bei,
Damit, was dich ergötze,
Mir kund und wissend sei!

Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippen, denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.

Choral: Er ist auf Erden kommen arm,
Tenor: Wer will die Liebe recht erhöhn,
Die unser Heiland vor uns hegt?
Choral: Dass er unser sich erbarm,
Tenor: Ja, wer vermag es einzusehen,
Wie ihn der Menschen Leid bewegt?
Choral: Und in dem Himmel mache reich,
Tenor: Des Höchsten Sohn kömmt in die Welt,
Weil ihm ihr Heil so wohl gefällt,
Und seinen lieben Engeln gleich.
So will er selbst als Mensch geboren werden.
Choral: Kyrieleis!

Grosser Herr, o starker König,
Liebster Heiland, o wie wenig
Achtest du der Erden Pracht!
Der die ganze Welt erhält,
Ihre Pracht und Zier erschaffen,
Muss in harten Krippen schlafen.

Ach mein herzliebes Jesulein,
Mach dir ein rein sanft Bettelein,
Zu ruhn in meines Herzens Schrein,
Dass ich nimmer vergesse dein!

  Kantate 2
Titel Weihnachtsoratorium
Komponiert 26. Dezember 1734, Leipzig
Besetzung

Vierstimmiger gemischter Chor
Sopran solo
Alt solo
Tenor solo
Bass solo
Traversflöte I + II
Oboe d`amore I + II
Oboe da caccia
Violine I + II
Viola
Basso continuo

Sätze

Sinfonie
Rezitativ (Tenor): Und es waren Hirten in derselben Gegend
Choral: Brich an, o schönes Morgenlicht
Rezitativ (Sopran,Tenor): Und der Engel sprach zu ihnen
Rezitativ (Bass): Was Gott dem Abraham verheissen
Arie (Tenor): Frohe Hirten, eilt
Rezitativ (Tenor): Und das habt zum Zeichen
Choral: Schaut hin dort liegt im finstern Tal
Rezitativ (Bass): So geht den hin ihr Hirten
Arie (Alt): Schlafe, mein Liebster
Rezitativ (Tenor): Und also bald war da bei dem Engel
Chor: Ehre sei Gott in der Höhe
Rezitativ (Bass): So recht, ihr Engel, jauchzt und singet
Choral: Wir singen dir in deinem Heer

Kategorie Oratorium
Kirchenjahr 2. Weihnachtstag
Autor des Textes sehr wahrscheinlich Christian Friedrich Henrici (Picander)
Text
Sinfonie:
Traversflöte I + II
Oboe d`amore I + II
Violine I + II
Viola
Basso continuo

Rezitativ: Tenor solo
Basso continuo

Choral: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Traversflöte I + II
Oboe d`amore I + II
Oboe da caccia I + II
Violine I + II
Viola
Basso continuo


Rezitativ: Sopran solo, Tenor solo
Violine I + II
Viola
Orgel
Basso continuo

Rezitativ: Bass solo
Oboe d`amore I + II
Oboe da caccia I + II
Orgel
Basso continuo




Arie: Tenor solo
Traversflöte I
Orgel
Basso continuo




Rezitativ (Evangelist): Tenor solo
Orgel
Basso continuo

Choral: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Traversflöte I + II
Oboe d`amore I + II
Oboe da caccia I + II
Violine I + II
Viola
Basso continuo


Rezitativ: Bass solo
Oboe d`amore I + II
Oboe da caccia I + II
Basso continuo




Arie: Alt solo
Traversflöte I + II
Oboe d`amore I + II
Oboe da caccia I + II
Violine I + II
Viola
Basso continuo

Rezitativ (Evangelist): Tenor solo
Orgel
Basso continuo

Chor (Engel): Sopran, Alt, Tenor, Bass
Traversflöte I + II
Oboe d`amore I + II
Oboe da caccia I + II
Violine I + II
Viola
Basso continuo

Rezitativ: Bass solo
Orgel
Basso continuo


Choral: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Traversflöte I + II
Oboe d`amore I + II
Oboe da caccia I + II
Violine I + II
Viola
Basso continuo
Teil 2






Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. Und siehe, des Herren Engel trat zu ihnen, und die Klarheit des Herren leuchtet um sie, und sie furchten sich sehr.

Brich an, o schönes Morgenlicht,
Und lass den Himmel tagen!
Du Hirtenvolk, erschrecke nicht,
Weil dir die Engel sagen,
Dass dieses schwache Knäbelein
Soll unser Trost und Freude sein,
Dazu den Satan zwingen
Und letztlich Friede bringen!

Tenor (Evangelist): Und der Engel sprach zu ihnen:
Sopran (Engel): Fürchtet euch nicht, siehe, ich verkündige euch grosse Freude, die allem Volke widerfahren wird. Denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt David.



Was Gott dem Abraham verheissen,
Das lässt er nun dem Hirtenchor
Erfüllt erweisen.
Ein Hirt hat alles das zuvor
Von Gott erfahren müssen.
Und nun muss auch ein Hirt die Tat,
Was er damals versprochen hat,
Zuerst erfüllet wissen.

Frohe Hirten, eilt, ach eilet,
Eh ihr euch zu lang verweilet,
Eilt, das holde Kind zu sehn!
Geht, die Freude heisst zu schön,
Sucht die Anmut zu gewinnen,
Geht und labet Herz und Sinnen!


Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen.



Schaut hin, dort liegt im finstern Stall,
Des Herrschaft gehet überall!
Da Speise vormals sucht ein Rind,
Da ruhet itzt der Jungfrau'n Kind.





So geht denn hin, ihr Hirten, geht,
Dass ihr das Wunder seht:
Und findet ihr des Höchsten Sohn
In einer harten Krippe liegen,
So singet ihm bei seiner Wiegen
Aus einem süssen Ton
Und mit gesamtem Chor
Dies Lied zur Ruhe vor!

Schlafe, mein Liebster, geniesse der Ruh,
Wache nach diesem vor aller Gedeihen!
Labe die Brust,
Empfinde die Lust,
Wo wir unser Herz erfreuen!



Und alsobald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen:



Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen.







So recht, ihr Engel, jauchzt und singet,
Dass es uns heut so schön gelinget!
Auf denn! wir stimmen mit euch ein,
Uns kann es so wie euch erfreun.

Wir singen dir in deinem Heer
Aus aller Kraft, Lob, Preis und Ehr,
Dass du, o lang gewünschter Gast,
Dich nunmehr eingestellet hast.
  Kantate 3
Titel Weihnachtsoratorium
Komponiert 27. Dezember 1734, Leipzig
Besetzung

Vierstimmiger gemischter Chor
Sopran solo
Alt solo
Tenor solo
Bass solo
Trompete I + II + III
Pauke
Traversflöte I + II
Oboe I + II
Oboe d`amore I + II
Violine I + II
Viola
Basso continuo

Sätze

Chor: Herrscher des Himmels , erhöre das Lallen
Rezitativ (Tenor): Und da die Engel von ihnen gen Himmel fuhren
Chor: Lasset uns gehen gen Bethlehem
Rezitativ (Tenor): Er hat sein Volk getröst'
Choral: Dies hat er uns alles getan
Duett (Sopran, Bass): Herr, dein Mitleid, dein Erbarmen
Rezitativ (Tenor): Und sie kamen eilend, und fanden beide
Arie (Alt): Schliesse mein Herze, dies selige Wunder
Rezitativ (Alt): Ja, ja! mien Herz soll es bewahren
Choral: Ich will dich mit Fleiss bewahren
Rezitativ (Tenor): Und die Hirten kehrten wieder um
Choral: Seid froh, dieweil, seid froh

Kategorie Oratorium
Kirchenjahr 3. Weihnachtstag
Autor des Textes sehr wahrscheinlich Christian Friedrich Henrici (Picander)
Text
Chor:
Sopran, Alt, Tenor, Bass
Trompete I + II + III
Pauke
Traversflöte I + II
Oboe I + II
Violine I + II
Viola
Orgel
Basso continuo

Rezitativ (Evangelist):
Tenor solo
Orgel
Basso continuo

Chor (Hirten):
Sopran, Alt, Tenor, Bass
Traversflöte I + II
Oboe I + II
Violine I + II
Viola
Orgel
Basso continuo


Rezitativ:
Bass solo
Traversflöte I + II
Basso continuo



Choral:
Sopran, Alt, Tenor, Bass
Traversflöte I + II
Oboe I + II
Violine I + II
Viola
Orgel
Basso continuo


Duett:
Sopran solo, Bass solo
Oboe d`amore I + II
Orgel
Basso continuo



Rezitativ (Evangelist):
Tenor solo
Orgel
Basso continuo

Arie:
Alt solo
Violine solo
Orgel
Basso continuo

Rezitativ:
Alt solo
Traversflöte I + II
Orgel
Basso continuo

Choral:
Sopran, Alt, Tenor, Bass
Traversflöte I + II
Oboe I + II
Violine I + II
Viola
Orgel
Basso continuo



Rezitativ (Evangelist):
Tenor solo
Orgel
Basso continuo

Choral:
Sopran, Alt, Tenor, Bass
Traversflöte I + II
Oboe I + II
Violine I + II
Viola
Orgel
Basso continuo


Chor:
Sopran, Alt, Tenor, Bass
Trompete I + II + III
Pauke
Traversflöte I + II
Oboe I + II
Violine I + II
Viola
Orgel
Basso continuo

Teil 3
Herrscher des Himmels, erhöre das Lallen,
Lass dir die matten Gesänge gefallen,
Wenn dich dein Zion mit Psalmen erhöht!
Höre der Herzen frohlockendes Preisen,
Wenn wir dir itzo die Ehrfurcht erweisen,
Weil unsre Wohlfahrt befestiget steht!




Und da die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander:



Lasset uns nun gehen gen Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat.







Er hat sein Volk getröst',
Er hat sein Israel erlöst,
Die Hülf aus Zion hergesendet
Und unser Leid geendet.
Seht, Hirten, dies hat er getan;
Geht, dieses trefft ihr an!

Dies hat er alles uns getan,
Sein gross Lieb zu zeigen an;
Des freu sich alle Christenheit
Und dank ihm des in Ewigkeit.
Kyrieleis!



Herr, dein Mitleid, dein Erbarmen
Tröstet uns und macht uns frei.
Deine holde Gunst und Liebe,
Deine wundersamen Triebe
Machen deine Vatertreu
Wieder neu.

Und sie kamen eilend und funden beide, Mariam und Joseph, dazu das Kind in der Krippe liegen. Da sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, welches zu ihnen von diesem Kind gesaget war. Und alle, für die es kam, wunderten sich der Rede, die ihnen die Hirten gesaget hatten. Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen.

Schliesse, mein Herze, dies selige Wunder
Fest in deinem Glauben ein!
Lasse dies Wunder, die göttlichen Werke,
Immer zur Stärke
Deines schwachen Glaubens sein!

Ja, ja, mein Herz soll es bewahren,
Was es an dieser holden Zeit
Zu seiner Seligkeit
Für sicheren Beweis erfahren.

Ich will dich mit Fleiss bewahren,
Ich will dir
Leben hier,
Dir will ich abfahren,
Mit dir will ich endlich schweben
Voller Freud
Ohne Zeit
Dort im andern Leben.

Und die Hirten kehrten wieder um, preiseten und lobten Gott um alles, das sie gesehen und gehöret hatten, wie denn zu ihnen gesaget war.


Seid froh dieweil,
Dass euer Heil
Ist hie ein Gott und auch ein Mensch geboren,
Der, welcher ist
Der Herr und Christ
In Davids Stadt, von vielen auserkoren.


Herrscher des Himmels, erhöre das Lallen,
Lass dir die matten Gesänge gefallen,
Wenn dich dein Zion mit Psalmen erhöht!
Höre der Herzen frohlockendes Preisen,
Wenn wir dir itzo die Ehrfurcht erweisen,
Weil unsre Wohlfahrt befestiget steht!
  Kantate 4
Titel Weihnachtsoratorium
Komponiert 1.Januar 1735, Leipzig
Besetzung

Vierstimmiger gemischter Chor
Sopran solo
Alt solo
Tenor solo
Bass solo
Horn da caccia I + II
Oboe I + II
Violine I + II
Viola
Basso continuo

Sätze

Chor: Fallt mit Danken
Rezitativ (Tenor): Und da acht Tage um waren
Rezitativ (Sopran, Bass): Immanuel, o süsses Wort
Arie (2 Soprane): Flösst dein Heiland, flösst dein Name
Rezitativ (Arioso, Sopran, Bass): Wohlan! dein Name soll allein
Arie (Tenor): Ich will nur dir zu Ehren leben
Choral: Jesus richte mein Beginnen

Kategorie Oratorium
Kirchenjahr Neujahr
Autor des Textes sehr wahrscheinlich Christian Friedrich Henrici (Picander)
Text
Chor:
Sopran, Alt, Tenor, Bass
Traversflöte I + II
Oboe I + II
Violine I + II
Viola
Orgel
Basso continuo


Rezitativ (Evangelist): Tenor solo
Orgel
Basso continuo

Rezitativ und Choral:
Sopran solo, Bass solo
Violine I + II
Viola
Orgel
Basso continuo





















Arie: Sopran I + II solo
Oboe solo
Orgel
Basso continuo




Rezitativ und Choral: Sopran solo, Bass solo
Violine I + II
Viola
Orgel
Basso continuo









Arie: Tenor solo
Violine I + II solo
Basso continuo




Choral:
Sopran, Alt, Tenor, Bass
Horn da caccia I + II
Oboe I + II
Violine I + II
Viola
Orgel
Basso continuo

Teil 4
Fallt mit Danken, fallt mit Loben
Vor des Höchsten Gnadenthron!
Gottes Sohn
Will der Erden
Heiland und Erlöser werden,
Gottes Sohn
Dämpft der Feinde Wut und Toben.

Und da acht Tage um waren, dass das Kind beschnitten würde, da ward sein Name genennet Jesus, welcher genennet war von dem Engel, ehe denn er im Mutterleibe empfangen ward.


Tenor: Immanuel, o süsses Wort!
Mein Jesus heisst mein Hort,
Mein Jesus heisst mein Leben.
Mein Jesus hat sich mir ergeben,
Mein Jesus soll mir immerfort
Vor meinen Augen schweben.
Mein Jesus heisset meine Lust,
Mein Jesus labet Herz und Brust.
Choral Sopran: Jesu, du mein liebstes Leben,
Tenor: Komm! Ich will dich mit Lust umfassen,
Choral Sopran:Meiner Seelen Bräutigam,
Tenor: Mein Herze soll dich nimmer lassen,
Choral Sopran:Der du dich vor mich gegeben
Tenor: Ach! So nimm mich zu dir!
Choral Sopran:An des bittern Kreuzes Stamm!
Tenor: Auch in dem Sterben sollst du mir
Das Allerliebste sein;
In Not, Gefahr und Ungemach
Seh ich dir sehnlichst nach.
Was jagte mir zuletzt der Tod für Grauen ein?
Mein Jesus! Wenn ich sterbe,
So weiss ich, dass ich nicht verderbe.
Dein Name steht in mir geschrieben,
Der hat des Todes Furcht vertrieben.

Sopran I: Flösst, mein Heiland, flösst dein Namen
Auch den allerkleinsten Samen
Jenes strengen Schreckens ein?
Nein, du sagst ja selber nein. Sopran II (Echo): Nein!
Sopran I: Sollt ich nun das Sterben scheuen?
Nein, dein süsses Wort ist da!
Oder sollt ich mich erfreuen?
Ja, du Heiland sprichst selbst ja. Sopran II (Echo): Ja!

Bass: Wohlan, dein Name soll allein
In meinem Herzen sein!
Choral Sopran: Jesu, meine Freud und Wonne,
Meine Hoffnung, Schatz und Teil,
Bass: So will ich dich entzücket nennen,
Wenn Brust und Herz zu dir vor Liebe brennen.
Choral Sopran: Mein Erlösung, Schmuck und Heil,
Hirt und König, Licht und Sonne,
Bass: Doch, Liebster, sage mir:
Wie rühm ich dich, wie dank ich dir?
Choral Sopran: Ach! wie soll ich würdiglich,
Mein Herr Jesu, preisen dich?

Ich will nur dir zu Ehren leben,
Mein Heiland, gib mir Kraft und Mut,
Dass es mein Herz recht eifrig tut!
Stärke mich,
Deine Gnade würdiglich
Und mit Danken zu erheben!

Jesus richte mein Beginnen,
Jesus bleibe stets bei mir,
Jesus zäume mir die Sinnen,
Jesus sei nur mein Begier,
Jesus sei mir in Gedanken,
Jesu, lasse mich nicht wanken!
  Kantate 5
Titel Weihnachtsoratorium
Komponiert 2.Januar 1735, Leipzig
Besetzung

Vierstimmiger gemischter Chor
Sopran solo
Alt solo
Tenor solo
Bass solo
Oboe d`amore I + II
Violine I + II
Viola
Basso continuo

Sätze

Chor: Ehre sei dir, Gott
Rezitativ (Tenor): Da Jesus geboren war zu Bethlehem
Chor: Wo, wo ist der neugerone König
Choral: Dein Glanz all Finternis verzehrt
Arie (Bass): Erleucht auch meine finstre Sinnen
Rezitativ (Tenor): Da das der König Herodes hörte
Rezitativ (Alt): Warum wollt ihr erschrecken?
Rezitativ (Tenor): Und liess versammeln alle Hohenpriester
Terzett (Sopran, Alt, Tenor): Ach, wenn wird die Zeit
Rezitativ (Alt): Mein Liebster herrschet schon
Choral: Zwar ist solche Herzensstube

Kategorie Oratorium
Kirchenjahr Sonntag nach Neujahr
Autor des Textes sehr wahrscheinlich Christian Friedrich Henrici (Picander)
Text
Chor:
Sopran, Alt, Tenor, Bass
Oboe d`amore I + II
Violine I + II
Viola
Orgel
Basso continuo



Rezitativ (Evangelist):
Tenor solo
Orgel
Basso continuo

Choral und Rezitativ: Alt solo
Sopran, Alt, Tenor, Bass
Oboe d`amore I + II
Violine I + II
Viola
Orgel
Basso continuo







Choral: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Oboe d`amore I + II
Violine I + II
Viola
Orgel
Basso continuo


Arie: Bass solo
Oboe d`amore solo
Basso continuo




Rezitativ (Evangelist): Tenor solo
Orgel
Basso continuo

Rezitativ: Alt solo
Violine I + II
Viola
Basso continuo



Rezitativ (Evangelist): Tenor solo
Orgel
Basso continuo


Terzett:
Sopran solo, Alt solo, Tenor solo
Violine solo
Basso continuo


Rezitativ:
Alt solo
Violine I + II
Viola
Basso continuo

Choral: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Oboe d`amore I + II
Violine I + II
Viola
Orgel
Basso continuo

Teil 5
Ehre sei dir, Gott, gesungen,
Dir sei Lob und Dank bereit.
Dich erhebet alle Welt,
Weil dir unser Wohl gefällt,
Weil anheut
Unser aller Wunsch gelungen,
Weil uns dein Segen so herrlich erfreut.

Da Jesus geboren war zu Bethlehem im jüdischen Lande zur Zeit des Königes Herodis, siehe, da kamen die Weisen vom Morgenlande gen Jerusalem und sprachen.


Die Weisen: Wo ist der neugeborne König der Jüden?
Alt: Sucht ihn in meiner Brust,
Hier wohnt er, mir und ihm zur Lust!
Die Weisen: Wir haben seinen Stern gesehen im Morgenlande und sind kommen, ihn anzubeten.
Alt: Wohl euch, die ihr dies Licht gesehen,
Es ist zu eurem Heil geschehen!
Mein Heiland, du, du bist das Licht,
Das auch den Heiden scheinen sollen,
Und sie, sie kennen dich noch nicht,
Als sie dich schon verehren wollen.
Wie hell, wie klar muss nicht dein Schein,
Geliebter Jesu, sein!

Dein Glanz all Finsternis verzehrt,
Die trübe Nacht in Licht verkehrt.
Leit uns auf deinen Wegen,
Dass dein Gesicht
Und herrlichs Licht
Wir ewig schauen mögen!

Erleucht auch meine finstre Sinnen,
Erleuchte mein Herze
Durch der Strahlen klaren Schein!
Dein Wort soll mir die hellste Kerze
In allen meinen Werken sein;
Dies lässet die Seele nichts Böses beginnen.

Da das der König Herodes hörte, erschrak er und mit ihm das ganze Jerusalem.



Warum wollt ihr erschrecken?
Kann meines Jesu Gegenwart euch solche Furcht erwecken?
O! solltet ihr euch nicht
Vielmehr darüber freuen,
Weil er dadurch verspricht,
Der Menschen Wohlfahrt zu verneuen.

Und liess versammlen alle Hohepriester und Schriftgelehrten unter dem Volk und erforschete von ihnen, wo Christus sollte geboren werden. Und sie sagten ihm: Zu Bethlehem im jüdischen Lande; denn also stehet geschrieben durch den Propheten: Und du Bethlehem im jüdischen Lande bist mitnichten die kleinest unter den Fürsten Juda; denn aus dir soll mir kommen der Herzog, der über mein Volk Israel ein Herr sei.

Ach, wenn wird die Zeit erscheinen?
Ach, wenn kömmt der Trost der Seinen?
Schweigt, er ist schon würklich hier!
Jesu, ach so komm zu mir!

Mein Liebster herrschet schon.
Ein Herz, das seine Herrschaft liebet
Und sich ihm ganz zu eigen gibet,
Ist meines Jesu Thron.

Zwar ist solche Herzensstube
Wohl kein schöner Fürstensaal,
Sondern eine finstre Grube;
Doch, sobald dein Gnadenstrahl
In denselben nur wird blinken,
Wird es voller Sonnen dünken.
  Kantate 6
Titel Weihnachtsoratorium
Komponiert 6.Januar 1735, Leipzig
Besetzung

Vierstimmiger gemischter Chor
Sopran solo
Alt solo
Tenor solo
Bass solo
Trompete I + II + III
Pauke
Oboe I + II
Oboe d`amore I + II
Violine I + II
Viola
Basso continuo

Sätze

Chor: Herr, wenn die stolzen Feinde schnauben
Rezitativ (Tenor, Bass): Da rief Herodes die Weisen heimlich
Rezitativ (Sopran): Du Falscher, suche nur den Herrn zu fällen
Arie (Sopran): Nur ein Wink von seinen Händen
Rezitativ (Tenor): Als sie nun dem König
Choral: Ich steh an deiner Krippen hier
Rezitativ (Tenor): Und Gott befahl ihnen im Traum
Rezitativ (Tenor): So geht! genug, mein Schatz geht nicht von hier
Arie (Tenor): Nun mögt ihr stolzen Freinde schrecken
Rezitativ ( Sopran, Alt, Tenor, Bass): Was will der Hölle schrecken
Choral: Nun seid ihr wohl gerochen

Kategorie Oratorium
Kirchenjahr Epiphanias
Autor des Textes sehr wahrscheinlich Christian Friedrich Henrici (Picander)
Text
Chor:
Sopran, Alt, Tenor, Bass
Trompete I + II + III
Pauke
Oboe I + II
Violine I + II
Viola
Orgel
Basso continuo


Rezitativ: Tenor solo, Bass solo
Orgel
Basso continuo


Rezitativ:
Sopran solo
Violine I + II
Viola
Basso continuo





Arie: Sopran solo
Oboe d`amore
Violine I + II
Viola
Basso continuo



Rezitativ (Evangelist):
Tenor solo
Orgel
Basso continuo

Choral: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Oboe I + II
Violine I + II
Viola
Orgel
Basso continuo



Rezitativ (Evangelist): Tenor solo
Orgel
Basso continuo

Rezitativ: Tenor solo
Oboe d`amore
Orgel
Basso continuo













Arie: Tenor solo
Oboe d`amore
Orgel
Basso continuo


Rezitativ: Sopran solo, Alt solo, Tenor solo, Bass solo
Orgel
Basso continuo

Choral: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Trompete I + II + III
Pauke
Oboe I + II
Violine I + II
Viola
Orgel
Basso continuo

Teil 6
Herr, wenn die stolzen Feinde schnauben,
So gib, dass wir im festen Glauben
Nach deiner Macht und Hülfe sehn!
Wir wollen dir allein vertrauen,
So können wir den scharfen Klauen
Des Feindes unversehrt entgehn.



Tenor (Evangelist): Da berief Herodes die Weisen heimlich und erlernet mit Fleiss von ihnen, wenn der Stern erschienen wäre? und weiset sie gen Bethlehem und sprach:
Bass (Herodes):
Ziehet hin und forschet fleissig nach dem Kindlein, und wenn ihr's findet, sagt mir's wieder, dass ich auch komme und es anbete.

Du Falscher, suche nur den Herrn zu fällen,
Nimm alle falsche List,
Dem Heiland nachzustellen;
Der, dessen Kraft kein Mensch ermisst,
Bleibt doch in sichrer Hand.
Dein Herz, dein falsches Herz ist schon,
Nebst aller seiner List, des Höchsten Sohn,
Den du zu stürzen suchst, sehr wohl bekannt.

Nur ein Wink von seinen Händen
Stürzt ohnmächtger Menschen Macht.
Hier wird alle Kraft verlacht!
Spricht der Höchste nur ein Wort,
Seiner Feinde Stolz zu enden,
O, so müssen sich sofort
Sterblicher Gedanken wenden.

Als sie nun den König gehöret hatten, zogen sie hin. Und siehe, der Stern, den sie im Morgenlande gesehen hatten, ging für ihnen hin, bis dass er kam und stund oben über, da das Kindlein war. Da sie den Stern sahen, wurden sie hoch erfreuet und gingen in das Haus und funden das Kindlein mit Maria, seiner Mutter, und fielen nieder und beteten es an und täten ihre Schätze auf und schenkten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhen.

Ich steh an deiner Krippen hier,
O Jesulein, mein Leben;
Ich komme, bring und schenke dir,
Was du mir hast gegeben.
Nimm hin! es ist mein Geist und Sinn,
Herz, Seel und Mut, nimm alles hin,
Und lass dirs wohlgefallen!

Und Gott befahl ihnen im Traum, dass sie sich nicht sollten wieder zu Herodes lenken, und zogen durch einen andern Weg wieder in ihr Land.

So geht! Genug, mein Schatz geht nicht von hier,
Er bleibet da bei mir,
Ich will ihn auch nicht von mir lassen.
Sein Arm wird mich aus Lieb
Mit sanftmutsvollem Trieb
Und grösster Zärtlichkeit umfassen;
Er soll mein Bräutigam verbleiben,
Ich will ihm Brust und Herz verschreiben.
Ich weiss gewiss, er liebet mich,
Mein Herz liebt ihn auch inniglich
Und wird ihn ewig ehren.
Was könnte mich nun für ein Feind
Bei solchem Glück versehren!
Du, Jesu, bist und bleibst mein Freund;
Und werd ich ängstlich zu dir flehn:
Herr, hilf!, so lass mich Hülfe sehn!

Nun mögt ihr stolzen Feinde schrecken;
Was könnt ihr mir für Furcht erwecken?
Mein Schatz, mein Hort ist hier bei mir.
Ihr mögt euch noch so grimmig stellen,
Droht nur, mich ganz und gar zu fällen,
Doch seht! mein Heiland wohnet hier.

Was will der Höllen Schrecken nun,
Was will uns Welt und Sünde tun,
Da wir in Jesu Händen ruhn?

Nun seid ihr wohl gerochen
An eurer Feinde Schar,
Denn Christus hat zerbrochen,
Was euch zuwider war.
Tod, Teufel, Sünd und Hölle
Sind ganz und gar geschwächt;
Bei Gott hat seine Stelle
Das menschliche Geschlecht.
Bibeltext Lukas 2: 1; Lukas, 2: 3-21; Matthäus 2: 1-12
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Handschriften Bärenreiter Verlag, Kassel; Nachlass C. Ph. E. Bach; Singakademie, Berlin; Bibliotheque du Conservatoire, Paris

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