Text 
        Aria  
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          1. Ach, dass nicht die letzte Stunde 
          Meines Lebens heute schlägt! 
          Mich verlangt von Herzensgrunde, 
          dass man mich zu Grabe trägt; 
          denn ich darf den Tod nicht scheuen, 
          ich bin längst mit ihm bekannt 
          führt er doch aus Wüsteneien 
          mich ins das gelobte Land. 
           
          2. Hätte gleich mein ganzes Leben 
          Friede, Ruh und Sicherheit, 
          macht die Sünde doch darneben 
          lauter Unruh, Furcht und Streit. 
          Diese Plage, dies Verderben 
          Weicht von mir nicht eher hin, 
          als bis durch ein sanftes Sterben 
          Ich bei Gott im Segen bin. 
           
          3. Ach, das Grab in kühler Erde 
          ist des Himmels Vorgemach, 
          und wenn ich zu Staube werde, 
          so zerstäubt mein Weh und Ach; 
          ja, verlier ich Leib und Glieder, 
          so verlier ich nichts darbei, 
          denn Gott machet alles wieder 
          aus den alten Stücken neu. 
           
          4. Meine Seele zieht indessen 
          in den Zimmern Gottes ein. 
          O wer mag die Lust ermessen! 
          Welche da wird ewig sein; 
          itzt entzückt mich schon das Sehnen, 
          was wird erst alsdenn geschehen, 
          wenn mich Gottes Hand wird krönen, 
          und ich ihn kann selber sehn? 
           
          5. Ach, ich weiss nichts mehr zu sagen, 
          denn ich bin ganz ausser mir, 
          kommt, ihr Engel, bringt den Wagen, 
          führet ihn vor meine Tür, 
          Ich will fahren, ich will scheiden, 
          scheiden will ich aus der Welt, 
          fahren will ich zu den Freuden, 
          die mein Jesus hat bestellt. 
           
          6. Gute Nacht, ihr Eitelkeiten! 
          Falsches Leben, gute Nacht! 
          Gute Nacht, ihr schnöden Zeiten! 
          Denn mein Abschied ist gemacht. 
          Weil ich klebe, will ich sterben, 
          bis die Todesstunde schlägt, 
          da man mich als Gottes Erben 
          durch das Grab in Himmel trägt.  |