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        Aria  
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          1. Brunnquell aller Güter, 
          Herrscher der Gemüter, 
          lebendiger Wind, 
          Stiller aller Schmerzen, 
          dessen Glanz und Kerzen 
          mein Gemüt entzündt. 
          lehre meine schwache Saiten 
          deine Kraft und Lob ausbreiten 
           
          2. Starker Gottesfinder, 
          fremder Sprachen Bringer, 
          süßer Herzenssaft, 
          Tröster der Betrübten, 
          Flamme der Verliebten, 
          alles Atems Kraft, 
          gib mir deine Brunst und Gaben, 
          dich von Herzen lieb zu haben. 
           
          3. Bräutigam der Seelen, 
          lass mich in der Höhlen 
          deiner Lieblichkeit 
          Ruh und Zuflucht finden, 
          lass mich von den Winden 
          trüber Not befreit, 
          komm herfür, o Gnadensonne, 
          küsse mich mit Trost und Wonne. 
           
          4. Teure Gottesgabe, 
          komm, o komm, mich labe, 
          sieh, ich bin verschmacht, 
          komm, o mein Verlangen, 
          komm, mein Lieb, gegangen, 
          denn mein Herze lacht, 
          wird vom Neuen ganz erquicket, 
          wann es, Labsal, dich erblicket. 
           
          5. Wie ein Hirschlein gehnet 
          sich nach Wasser sehnet, 
          wanns es wird gejagt, 
          so pflegt mein Gemüte, 
          Herr nach deiner Güte, 
          wann es wird geplagt, 
          tief zu seufzen und im Dürren 
          nach dir, reicher Strom, zu girren. 
           
          6. Wahrer Menschenschöpfer, 
          unsers Tones Töpfer, 
          Gott von Ewigkeit, 
          Zunder keuscher Liebe, 
          gib, dass ich mich übe 
          auch im Kreuz und Leid, 
          alles dir anheim zu stellen, 
          und mich tröst in allen Fällen. 
           
          7. Führe meine Sachen, 
          meine Schlaf und Wachen, 
          meinen Tritt und Gang, 
          Glieder und Gesichte, 
          dass mein arm Gedichte, 
          dass mein schlecht Gesang, 
          Wandel, Werk und Stand für allen, 
          dir, o Vater, mag gefallen. 
           
          8. Lass den Fürst der Höllen 
          nicht mit Listen fällen 
          meiner Tage Lauf: 
          nimm nach diesem Leiden 
          mich zur Himmelsfreuden, 
          deinen Diener, auf; 
          da soll sich mein Mund erheben, 
          dir ein Halleluja geben,  |