Text 
        Aria  
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          1. Dich bet ich an, mein höchster Gott! 
          Der du mich hast regieret 
          Und gnädiglich von Jugend auf geführet 
          Aus vieler Angst, Gefahr und Not; 
          Gib, dass mein Sinn zum rechten Ziel sich lenke 
          Und ich allzeit mein Ende wohl bedenke. 
           
          2. Zuvörderst wollst du meine Schuld 
          mir väterlich vergeben, 
          lass mir allzeit in meinem Herzen schweben, 
          was dein Sohn Jesus hat erduldt, 
          damit er mich in seine Wunden senke 
          und so mein End recht seliglich bedenke. 
           
          3. Dein Geist regier mich als ein Kind 
          und richte meine Gänge, 
          hilf mir auch auf und fahre nicht zu strenge, 
          wenn ich aus Schwachheit fall in Sünd, 
          damit mich nicht verführen Satansränke 
          mein End recht heiliglich bedenke. 
           
          4. Gib, dass ich keinen Augenblick 
          dich aus dem Herze lasse, 
          dass ich mich stets in meinem Tun wohl fasse 
          und werf die eitle Welt zurück, 
          damit sie mich durch ihre Lust nicht kränke 
          und ich mein End ohn Hindernis bedenke. 
           
          5. Lass mich erwarten wohl bereit, 
          wenn du mich wirst abholen, 
          lass mich allein dir bleiben stets befohlen 
          und denken an die Seligkeit, 
          die du mir gibst aus Gnaden zum Geschenke, 
          wenn ich mein End recht seliglich bedenke. 
           
          6. Dein heilger Geist verlass mich nicht 
          in meiner letzten Stunde, 
          er schreie selbst aus meines Herzensgrunde, 
          wenn Zung und Mund gleich nichts mehr spricht, 
          ich weiss, er dämpft des Satans Mordgezänke, 
          wenn ich vorher mein Ende wohl bedenke. 
           
          7. Er wohne mir mit Troste bei, 
          in allem Kreuz und Leiden, 
          dass ich mit Fried und Freude mög abscheiden, 
          und ewig werde froh und frei, 
          dass mich nun bald der Strom der Wollust tränke; 
          ach gib! dass ich mein Ende stets bedenke.  |