Text
Aria
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1. Es ist nun aus mit meinem Leben,
Gott nimmt es hin, der es gegeben,
kein Tröpflein mehr ist in dem Fass,
es will kein Fünklein mehr verfangen,
das Lebenslicht ist ausgegangen,
kein Körnlein mehr ist in dem Glas.
Nun ist es aus, es ist vollbracht,
Welt, gute Nacht! Welt, gute Nacht!
2. Komm, Todestag, du Lebenssonne,
du bringest mir mehr Lust und Wonne,
als mein Geburtstag bringen kann,
du machst ein Ende meinem Leiden,
das sich schon mit den Kindtauffreuden
von jenem hat gefangen an.
Nun ist es aus, es ist vollbracht,
Welt, gute Nacht! Welt, gute Nacht!
3. Gottlob, itzt kann ich recht genesen,
mein Sodom bist du mir gewesen,
o Sündenwelt, o Lasterhaus,
der Tod soll mir ein Engel heißen,
der mir wie Lot den Weg soll weisen,
ich folg mit Freuden nun hinaus;
hinaus zu Gott, des Donner kracht
Welt gute Nacht! Welt, gute Nacht!
4. Wie gerne will ich von dir scheiden,
von dir und deinem Jammerleiden,
o Welt, mein Babel warest du,
die Menschen haben mich verwirret,
dass ich wie eine Taub gegirret,
durch Weinen, Seufzen immerzu.
Mein Leid ist aus, es ist vollbracht,
Welt, gute Nacht! Welt, gute Nacht
5. Welt, gute Nacht! behalt das Deine
und lass mir Jesum als das Meine,
denn ich lass meinen Jesum nicht.
Behüt euch Gott, ihr meine Lieben,
lasst meinen Tod euch nicht betrüben,
durch welchen mir so wohl geschichte
Nun ist es aus, es ist vollbracht,
Welt, gute Nacht! Welt, gute Nacht!!
6. Was wollt ihr euch doch nach mir sehnen?
Ach! stillet, stillet eure Tränen,
weil meine schon gestillt sind,
mir wischt sie Jesus aus den Augen,
was wollen denn die euren taugen?
und lacht mit mir als Gotteskind.
Was Jesus macht, ist wohl gemacht,
Welt gute Nacht! Welt, gute Nacht!
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