Text
Arie |
1. Gott lebet noch.
Seele, was verzagst du doch?
Gott ist gut, der aus Erbarmen
alle Hülf auf Erden tut,
der mit Kraft und starken Armen
Machet alles wohl und gut.
Gott kann besser als wir denken,
alle Not zum besten lenken
Seele, so bedenke doch:
Lebt doch unser Herrgott noch.
2. Gott lebet noch.
Seele, was verzagst du doch?
Sollt der schlummern oder schlafen,
der das Aug hat zugericht',
der die Ohren hat erschaffen,
sollte dieser hören nicht?
Gott ist Gott, der hört und siehet,
wo den Frommen weh geschiehet,
Seele, so bedenke doch
Lebt doch unser Herrgott noch.
3. Gott lebet noch.
Seele, was verzagst du doch?
Der den Erdenkreis verhüllet
mit den Wolken weit und breit,
der die ganze Welt erfüllet,
ist von uns nicht fern und weit.
Wer Gott liebt, dem will er senden
Hülf und Trost in allen Enden,
Seele, so bedenke doch:
Lebt doch unser Herrgott noch.
4. Gott lebet noch.
Seele, was verzagst du doch?
Bist du schwer mit Kreuz beladen,
nimm zu Gott nur deinen Lauf,
Gott ist gross und reich von Gnaden,
hilft den Schwachen gnädig auf.
Gottes Gnade währet immer,
seine Treu vergehet nimmer,
Seele, so bedenke doch:
Lebt doch unser Herrgott noch.
5. Gott lebet noch.
Seele, was verzagst du doch?
Wenn dich deine Sünden kränken,
dein Verbrechen quält dich sehr,
komm zu Gott, er wird versenken
deine Sünden in das Meer,
mitten in der Angst der Höllen
kann er dich zufrieden stellen
Seele, so bedenke doch:
Lebt doch unser Herrgott noch.
6. Gott lebet noch.
Seele, was verzagst du doch?
Will dich alle Welt verlassen,
du weisst weder aus noch ein,
Gott wird dennoch dich umfassen
und im Leiden bei dir sein.
Gott ist, der es herzlich meinet,
wo die Not am grössten scheinet,
Seele, so bedenke doch:
Lebt doch unser Herrgott noch.
7. Gott lebet noch.
Seele, was verzagst du doch?
Musst' du schon geängstet wallen
auf der harten Dornenbahn,
es ist Gottes Wohlgefallen,
dich zu führen himmelan.
Gott wird nach dem Jammerleben
Friede, Freud und Wonne geben,
Seele, so bedenke doch:
Lebt doch unser Herrgott noch.
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