Text
Aria
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1. Mein Jesu! was vor Seelenweh
befällt dich in Gethsemane,
darein du bist gegangen
Des Todes Angst, der Höllen Qual
und alle Bäche Belial,
die haben dich umfangen.
Du zagst,
du klagst,
zitterst, bebest und erhebest im Elende
zu dem Himmel deine Hände.
2. Ach Vater! sprichst du: Siehe doch!
ists möglich, dass das Schmerzensjoch,
die grösste Pein auf Erden,
ists möglich, dass die Zentnernot,
der Kreuzeskelch und ewge Tod
von mir genommen werden?
Herzlich
bitt ich!
Doch so ferne
du nicht gerne
möchtest sehen,
mag dein Wille nur geschehen.
3. Du schwitzest grosse Tropfen Blut,
es brennt dich Gottes Zornes Glut
wie feurerhitzte Töpfe.
Du windest dich elendiglich,
ein Engel kömmt und stärket dich,
den Schöpfer, das Geschöpfe!
Ach was
ist das!
was vor Trauren,
was vor Schauren,
was vor Plagen
muss mein Jesus auf sich tragen!
4. Ich Sünder, warum frag ich noch?
Sind meine Missetaten doch
die Ursach solcher Schmerzen.
Ich sollte dieses grosse Leid
in Ewigkeit mit Traurigkeit
empfinden in dem Herzen.
Zittern,
Schüttern
und Verzagen,
Höllenplagen,
Feuerflammen
sollten gehn übr mich zusammen.
5. Du, treuester Immanuel!
befreiest meine arme Seel
von allen Höllenplagen,
dein übergroße Seelenangst,
in der du mit dem Tode rangst,
erlöst sie von dem Zagen.
Ach! wie
kann sie
nunmehr singen,
freudig springen
und dich loben,
dass du sie so hoch erhoben.
6. Sei ewig drum von mir gepreist,
und lass mir deinen Freudengeist
das Herze kräftig stärken.
Lass deine grosse Angst und Weh
und dein betrübt Gethsemane
mein Herze stets bemerken,
bis ich
endlich
aus dem Leiden
in die Freuden
möge kommen,
wo du lebst mit allen Frommen.
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