Text 
        Aria  
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          1. Nur mein Jesus ist mein Leben 
          der sich innig mir ergibt, 
          meine Seel soll an ihm kleben, 
          als die in ihn ganz verliebt. 
          Drum so geh, du schnödes Wesen, 
          nur weit von meiner Seelen hin, 
          nämlich was die Welt erlesen. 
          Ach Jesu! meinen Geist und Sinn 
          zu deinem Lichte 
          ganz brünstig richte; 
          gch, mein Licht! 
          ach, dein Glanz verlass mich nicht! 
           
          2. O du Wesen, mein Ergetzen, 
          meines Geistes stille Lust, 
          du wolltst mich in dich versetzen, 
          mir sei nichts als du bewusst, 
          du, mein Seelenlicht, wolltst glänzen 
          in meinem Geiste ewiglich 
          und ihn mit der Kron umkränzen, 
          darnach er herzlich sehnet sich, 
          in deiner Stille 
          mein Herz erfülle. 
          Ach! mein Hort! 
          komm und sprich in dir mein Wort. 
           
          3. Deines Geisters Blick ich bitte, 
          bis dein Glanz mich heimgesucht, 
          deine Kraft mich überschütte 
          und als eine Himmelsfrucht 
          deinem Wesen einverleibe, 
          dass ich in dir, Weinstock, sei, 
          meine Seele an dir bleibe, 
          ach! tränke sie doch immer neu; 
          dein Saft mich nähre 
          und innig lehre. 
          Ach! Dein Blut 
          Mache mich rein, hell und gut. 
           
          4. Nun so gib doch, dass sich schwinge 
          meine Seele ritterlich, 
          in dein Wesen tief eindringe, 
          und den Ruhesabbat finde, 
          dass ich in steter Lieb dich seh, 
          mich mit dir im Licht verbinde, 
          das nimmer wiederum vergeh. 
          Dein Geist mich treib 
          und in mir bleibe. 
          Ach, mein Heil! 
          hilf, dass ich stets zu dir eil. 
           
          5. Gross sind ja, Herr, deine Werke, 
          O du Höchster, starker Gott, 
          du bist deiner Kinder Stärke 
          und ihr Schutz in aller Not. 
          Wer mag dir, Herr, widerstehen, 
          wenn deine Hand sich aufgemacht? 
          Alles muss zunichte gehen, 
          wenn deine Kraft und Wort erwacht, 
          das alles träget, 
          wirkt und beweget, 
          wenn dein Licht 
          alle Finsternis durchbricht. 
           
          6. Du, mein Jesu, hast entdecket 
          deinen Kindern durch den Geist, 
          dass dein Arm ist ausgestrecket 
          und sich deine Macht erweist, 
          um dein Zion zu erhöhen, 
          Jerusalem zu richten auf. 
          Ach! nun gib, dass wir bestehen 
          Durch deine Kraft im Glaubenslauf, 
          dich feste fassen, 
          und ja nicht lassen, 
          bis dein Licht 
          unsre Finsternis durchbricht.
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