Text 
        Aria  
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          1. Seelenweide, 
          meine Freude, 
          Jesu, lass mich fest an dir 
          Mit Verlangen 
          Allzeit hangen, 
          bleib mein Schild, Schutz und Panier. 
           
          2. Lebensquelle, 
          klar und helle 
          bist du, wenn ich dich empfind, 
          deine süsse 
          Liebesküsse 
          Süsser mir als Honig sind. 
           
          3. Lass, mein Jesu, 
          keine Unruh 
          mich von deiner Lieb abziehn, 
          ob die Welt schon 
          auf dein Zion 
          ihren Hass und Grimm lässt gehen. 
           
          4. Obgleich Dornen 
          mich von vornen 
          und von hinten ganz umringt, 
          schützest du mich, 
          dass kein Dornstich 
          seine Kraft an mir vollbringt. 
           
          5. Weizenkörner, 
          Unkrautsdörner 
          Müssen hier beisammen stehn. 
          Dort wird scheiden 
          Gott die beiden, wenn die Ernte wird angehen. 
           
          6. Saulus' Schnauben 
          krankt den Glauben 
          und verfolgt die kleine Herd. 
          Mein Gott, höre, 
          viel bekehre, 
          dass dein Kirchlein fruchtbar wird. 
           
          7. Dass viel Glieder 
          hin und wieder 
          sich zu dir noch finden ein, 
          so wird Freude 
          nach dem Leide 
          über der Bekehrung sein. 
           
          8. Armes Zion, 
          Gott ist dein Lohn, 
          bleibe du nur ihm getreu, 
          sei geduldig, 
          leb unschuldig 
          vor der Welt und rede frei. 
           
          9. Schmale Wege, 
          enge Stege 
          zeigen, wie fürsichtig wir 
          wandeln sollen, 
          wenn wir wollen 
          ohne Anstoss leben hier. 
           
          10. Furcht und Zittern 
          muss erschüttern 
          Leib und Seel in wahrer Buss. 
          Reu im Herzen 
          Glaubenskerzen, 
          Gott in uns anzünden muss. 
           
          11. Brennt der Glaube, 
          ei so schaue, 
          was für Kräfte er uns gibt; 
          Wollust meiden, 
          willig leiden, 
          gerne tun, was Gott beliebt. 
           
          12. Eifrig hassen, 
          unterlassen, 
          was nur Gott zuwider ist, 
          seinen Willen 
          zu erfüllen, 
          darnach strebt ein wahrer Christ.
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