Johann Sebastian Bach

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BWV 132
Titel Bereitet die Wege, bereitet die Bahn
Komponiert 22. Dezember 1715, Weimar
Besetzung

vierstimmiger gemischter Chor
Sopran solo
Alt solo
Tenor solo
Bass solo

Oboe
Violine I + II
Viola

Violoncello
Fagott
Orgel
Basso continuo

Sätze Arie (Sopran): Bereitet die Wege, bereitet die Bahn
Rezitativ (Tenor): Willst du dich Gottes Kind
Arie (Bass): Wer bist du? Frage dein Gewissen
Rezitativ (Alt): Ich will, mein Gott, dir frei heraus bekennen
Arie (Alt): Christi Glieder, ach, was der heiland euch geschenket
Choral: Ertöt uns durch deine Güte
Kategorie Geistliche Kantate
Kirchenjahr 4. Advent
Autor des Textes Salomo Franck 1715
Text
Arie:
Sopran solo
Oboe
Violine I + II
Viola

Basso continuo


Rezitativ: Tenor solo
Basso continuo
















Arie: Bass solo
Violoncello
Basso continuo





Rezitativ: Alt solo
Violine I + II
Viola

Basso continuo











Arie: Alt solo
Violine solo
Basso continuo







Choral: Sopran, Alt, Tenor; Bass
Instrumetalbegleitung unbekannt


Bereitet die Wege, bereitet die Bahn!
Bereitet die Wege
Und machet die Stege
Im Glauben und Leben
Dem Höchsten ganz eben,
Messias kömmt an!

Willst du dich Gottes Kind und Christi Bruder nennen,
So müssen Herz und Mund den Heiland frei bekennen.
Ja, Mensch, dein ganzes Leben
Muss von dem Glauben Zeugnis geben!
Soll Christi Wort und Lehre
Auch durch dein Blut versiegelt sein,
So gib dich willig drein!
Denn dieses ist der Christen Kron und Ehre.
Indes, mein Herz, bereite
Noch heute
Dem Herrn die Glaubensbahn
Und räume weg die Hügel und die Höhen,
Die ihm entgegen stehen!
Wälz ab die schweren Sündensteine,
Nimm deinen Heiland an,
Dass er mit dir im Glauben sich vereine!

Wer bist du? Frage dein Gewissen,
Da wirst du sonder Heuchelei,
Ob du, o Mensch, falsch oder treu,
Dein rechtes Urteil hören müssen.
Wer bist du? Frage das Gesetze,
Das wird dir sagen, wer du bist,
Ein Kind des Zorns in Satans Netze,
Ein falsch und heuchlerischer Christ.

Ich will, mein Gott, dir frei heraus bekennen,
Ich habe dich bisher nicht recht bekannt.
Ob Mund und Lippen gleich dich Herrn und Vater nennen,
Hat sich mein Herz doch von dir abgewandt.
Ich habe dich verleugnet mit dem Leben!
Wie kannst du mir ein gutes Zeugnis geben?
Als, Jesu, mich dein Geist und Wasserbad
Gereiniget von meiner Missetat,
Hab ich dir zwar stets feste Treu versprochen;
Ach! aber ach! der Taufbund ist gebrochen.
Die Untreu reuet mich!
Ach Gott, erbarme dich,
Ach hilf, dass ich mit unverwandter Treue
Den Gnadenbund im Glauben stets erneue!

Christi Glieder, ach bedenket,
Was der Heiland euch geschenket
Durch der Taufe reines Bad!
Bei der Blut- und Wasserquelle
Werden eure Kleider helle,
Die befleckt von Missetat.
Christus gab zum neuen Kleide
Roten Purpur, weisse Seide, (1.)
Diese sind der Christen Staat.

Ertöt uns durch deine Güte;
Erweck uns durch deine Gnad;
Den alten Menschen kränke,
Dass der neu' leben mag
Wohl hie auf dieser Erden,
Den Sinn und Begehrden
Und G'danken habn zu dir.

Epistel

Philipper 4: 4-7

Evangelium

Johannes 1: 19-28

Bibeltext 1. Offenbahrung 7:13+14
Handschriften Nachlass C. Ph. E. Bach; Singakademie Berlin; Universitätsbibliothek, Warschau

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