Johann Sebastian Bach

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BWV 163
Titel Nur jedem das Seine!
Komponiert 24. November 1715, Weimar
Besetzung

Vierstimmiger gemischter Chor
Sopran solo
Alt solo
Tenor solo
Bass solo
Violine I + II
Viola
obligates Violoncello I + II
Basso continuo

Sätze Arie (Tenor): Nur jedem das Seine!
Rezitativ (Bass): Du bist mein Gott, der Geber aller Gaben
Arie (Bass): Lass mein Herz die Münze sein
Rezitativ (Sopran, Alt): Ich wollte dir, o Gott
Arie (Duett, Sopran, Alt): Nimm mich mir und gib mich dir
Choral: Führ auch mein Herz und Sinn
Kategorie Geistliche Kantate
Kirchenjahr 23. Sonntag nach Trinitatis
Autor des Textes Salomo Franck 1715, Johann Heermann 1630
Text
Arie:
Tenor solo
Violine I + II
Viola
Violoncello
Basso continuo



Rezitativ: Bass solo
Basso continuo


















Arie: Bass solo
obligates Violoncello I + II
Basso continuo






Rezitativ: Sopran solo, Alt solo
Basso continuo












Arie (Duett): Sopran solo, Alt solo
Violine I + II
Viola

Basso continuo




Choral: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Basso continuo


Nur jedem das Seine!
Muss Obrigkeit haben
Zoll, Steuern und Gaben,
Man weigre sich nicht
Der schuldigen Pflicht!
Doch bleibet das Herze dem Höchsten alleine.

Du bist, mein Gott, der Geber aller Gaben;
Wir haben, was wir haben,
Allein von deiner Hand.
Du, du hast uns gegeben
Geist, Seele, Leib und Leben
Und Hab und Gut und Ehr und Stand!
Was sollen wir
Denn dir
Zur Dankbarkeit dafür erlegen,
Da unser ganz Vermögen
Nur dein und gar nicht unser ist?
Doch ist noch eins, das dir, Gott, wohlgefällt:
Das Herze soll allein,
Herr, deine Zinsemünze sein.
Ach! aber ach! ist das nicht schlechtes Geld?
Der Satan hat dein Bild daran verletzet,
Die falsche Münz ist abgesetzet.

Lass mein Herz die Münze sein,
Die ich dir, mein Jesu, steure!
Ist sie gleich nicht allzu rein,
Ach, so komm doch und erneure,
Herr, den schönen Glanz bei ihr!
Komm, arbeite, schmelz und präge,
Dass dein Ebenbild bei mir
Ganz erneuert glänzen möge!

Ich wollte dir,
O Gott, das Herze gerne geben;
Der Will ist zwar bei mir,
Doch Fleisch und Blut will immer widerstreben.
Dieweil die Welt
Das Herz gefangen hält,
So will sie sich den Raub nicht nehmen lassen;
Jedoch ich muss sie hassen,
Wenn ich dich lieben soll.
So mache doch mein Herz mit deiner Gnade voll;
Leer es ganz aus von Welt und allen Lüsten
Und mache mich zu einem rechten Christen.

Nimm mich mir und gib mich dir!
Nimm mich mir und meinem Willen,
Deinen Willen zu erfüllen;
Gib dich mir mit deiner Güte,
Dass mein Herz und mein Gemüte
In dir bleibe für und für,
Nimm mich mir und gib mich dir!

Führ auch mein Herz und Sinn
Durch deinen Geist dahin,
Dass ich mög alles meiden,
Was mich und dich kann scheiden,
Und ich an deinem Leibe
Ein Gliedmass ewig bleibe.

Epistel

Philipper 3: 17-21

Evangelium

Matthäus 22: 15-22

Handschriften Singakademie, Berlin; Nachlass C.P.E. Bach; Bodleian Bibliothek, Oxford; Nachlass Felix Mendelssohn Bartholdy; Universitätsbibliothek, Warschau

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