Johann Sebastian Bach

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BWV 63
Titel Christen, ätzet diesen Tag
Komponiert 25. Dezember 1713, Halle
Besetzung












vierstimmiger gemischter Chor
Sopran solo
Alt solo
Tenor solo
Bass solo
Trompete (Clarino) I + II + II + IV
Pauke
Oboe I + II + III
Fagott
Violine I + II
Viola
Basso continuo


Sätze Chor: Christen, ätzet diesen Tag
Rezitativ (Alt): O selger Tag! o ungemeines Heute
Duett (Sopran, Bass): Gott, du hast es wohlgefüget
Rezitativ (Tenor): So kehret sich nun heut das bange Leid
Duett (Alt, Tenor): Ruft und fleht den Himmel an
Rezitativ (Bass): Verdoppelt euch demnach
Chor: Höchster schau in Gnaden
Kategorie Geistliche Kantate
Kirchenjahr 1. Weihnachtstag
Autor des Textes möglicherweise von Johann Michael Heineccius
Text
Chor:
Sopran, Alt, Tenor, Bass
Trompete I + II + II + IV
Oboe I + II + III
Fagott
Violine I + II
Viola
Basso continuo

Rezitativ: Alt solo
Violine I + II
Viola
Basso continuo













Duett: Sopran solo, Bass solo
Oboe solo
Basso continuo




Rezitativ: Tenor solo
Basso continuo






Duett: Alt solo, Tenor solo
Violine I + II
Viola
Basso continuo




Rezitativ: Bass solo
Oboe I + II + III
Fagott
Violine I + II
Viola
Basso continuo

Chor: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Trompete (Clarino) I + II + II + IV
Pauke
Oboe I + II + III
Fagott
Violine I + II
Viola
Basso continuo


Christen, ätzet diesen Tag
In Metall und Marmorsteine!
Kommt und eilt mit mir zur Krippen
Und erweist mit frohen Lippen
Euren Dank und eure Pflicht;
Denn der Strahl, so da einbricht,
Zeigt sich euch zum Gnadenscheine.

O selger Tag! o ungemeines Heute,
An dem das Heil der Welt,
Der Schilo, (1.) den Gott schon im Paradies
Dem menschlichen Geschlecht verhiess,
Nunmehro sich vollkommen dargestellt
Und suchet Israel von der Gefangenschaft und Sklavenketten
Des Satans zu erretten.
Du liebster Gott, was sind wir arme doch?
Ein abgefallnes Volk, so dich verlassen;
Und dennoch willst du uns nicht hassen;
Denn eh wir sollen noch nach dem Verdienst zu Boden liegen,
Eh muss die Gottheit sich bequemen,
Die menschliche Natur an sich zu nehmen
Und auf der Erden
Im Hirtenstall zu einem Kinde werden.
O unbegreifliches, doch seliges Verfügen!

Gott, du hast es wohl gefüget,
Was uns itzo widerfährt.
Drum lasst uns auf ihn stets trauen
Und auf seine Gnade bauen,
Denn er hat uns dies beschert,
Was uns ewig nun vergnüget.

So kehret sich nun heut
Das bange Leid,
Mit welchem Israel geängstet und beladen,
In lauter Heil und Gnaden.
Der Löw aus Davids Stamme ist erschienen,
Sein Bogen ist gespannt, das Schwert ist schon gewetzt,
Womit er uns in vor'ge Freiheit setzt.

Ruft und fleht den Himmel an,
Kommt, ihr Christen, kommt zum Reihen,
Ihr sollt euch ob dem erfreuen,
Was Gott hat anheut getan!
Da uns seine Huld verpfleget
Und mit so viel Heil beleget,
Dass man nicht g'nug danken kann.

Verdoppelt euch demnach, ihr heissen Andachtsflammen,
Und schlagt in Demut brünstiglich zusammen!
Steigt fröhlich himmelan
Und danket Gott vor dies, was er getan!



Höchster, schau in Gnaden an
Diese Glut gebückter Seelen!
Lass den Dank, den wir dir bringen,
Angenehme vor dir klingen,
Lass uns stets in Segen gehn,
Aber niemals nicht geschehn,
Dass uns der Satan möge quälen.

Epistel

Titus 2: 11-14; Jesaja 9: 2-7

Evangelium Lukas 2: 1-14
Bibeltext 1. Genesis 49:10
Handschriften Nachlass C. Ph. E. Bach Singakademie Berlin; Universitätsbibliothek Warschau

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