Johann Sebastian Bach

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BWV 216
Titel Vergnügte Pleissenstadt
Komponiert 5. Februar 1728; Leipzig
Besetzung

Sopran solo
Alt solo

Sätze Duett (Sopran, Alt): Vergnügte Pleissenstadt
Rezitativ (Sopran): So angenehm auch mein Revier
Arie (Sopran): Angenehme Hempelin
Rezitativ (Alt): Erspare den Verdruss, beliebter Neissenfluss
Arie (Alt): Mit Lachen und Scherzen
Rezitativ (Alt): Wie lieblich wird sie nun
Duett (Sopran, Alt): Heil und Segen
Kategorie Weltliche Kantate
Kirchenjahr Hochzeit von Johann Heinrich Wolff und Susanna Regina Hempel
Autor des Textes Christian Friedrich Henrici (Picander) 1729
Text
Duett:
Sopran solo, Alt solo





Rezitativ:
Sopran solo, Alt solo













Arie:
Sopran solo (Neisse)










Rezitativ: Alt solo (Pleisse)













Arie: Alt solo (Pleisse)






Rezitativ:
Sopran solo, Alt solo














Duett: Sopran solo, Alt solo


Sopran (Neisse), Alt (Pleisse): Vergnügte Pleissenstadt, Beglückte Neissenstadt
Dein Labsal, Blühen wächst und glänzt vor andern allen.
Wer seine Lust an deinem Prangen, deiner Schönheitübt,
Sopran, Alt: Der wird und bleibt in dich verliebt,
Dem kann es nirgends mehr gefallen.

Sopran (Neisse): So angenehm auch mein Revier,
So weicht mein Schönstes doch von mir.
Wohin,
Du anmutsvolle Hempelin?
Alt (Pleisse): Da, wo sie selber die Najaden
An Pleissens Ufern eingeladen.
Sopran: Ach, Pleissenstrand, verhasster Pleissenstrand!
Wer hat dich ihr
So eingelobt und schön genannt?
Du hast ja selbst bei dir
An schönen Kindern Überfluss,
Was willst du sie aus meiner Gegend holen?
Drum sag ich jetzo mit Verdruss:
Du hast mein Bestes mir gestohlen.

Angenehme Hempelin,
Deine Seel ist sonder Mängel,
Dein Gesicht ist wie der Engel,
Englisch ist dein ganzer Sinn,
Angenehme Hempelin.
Allerliebste Hempelin,
Du, du warest meine Zier,
Aber seit du nicht bei mir,
Ist auch meine Krone hin,
Allerliebste Hempelin.

Erspare den Verdruss,
Beliebter Neissenfluss,
Und sende deine Hempelin
Zu mir mit gutem Willen hin!
Komm, wähle hier
Auch unter meinen Söhnen!
Gesetzt nun, es gefiele dir
Darunter auch ein Bräutigam
Vor eine deiner Schönen,
So hast du allemal
Hierinnen eine freie Wahl.
Genung, dass ich will alle Morgen
Dein schönes Kind mit Glück und Heil versorgen.

Mit Lachen und Scherzen,
Mit Küssen und Herzen
Verbindet die Liebe das ewige Band.
Da scheinen die Jahre wie Tage verschwunden,
Da werden auch selber die Stunden
Minuten genannt.

Alt (Pleisse): Wie lieblich wird sie nun
Von meinen Weibern aufgenommen!
Schau, wie sie freundlich mit ihr tun!
Sie heissen sie durch mich willkommen.
Sopran (Neisse): Es sei, nachdem ich überführt,
Dass meine Hempelin
An ihrer Freude nichts verliert.
Geliebter Wolff; der ihr geneigt und treu,
Nimm sie in ihrem Kranze hin!
Alt: Die Haube wird sie morgen kriegen.
Sopran: Das ist ja so der Jungfern ihr Vergnügen.
Alt: Indessen schliess ich dieses Zwei
In mein getreues Wünschen ein.
Sopran: Mein Sinn soll wie der deine sein.

Alt (Pleisse): Heil und Segen
Müss euch, wertes Paar, verpflegen,
Wie mein Fluss die Auen labt.
Sopran (Neisse): Und die Wonne, die ihr habt,
Soll und wird sich mit Erspriessen
Reicher als mein Strom ergiessen.
So werden die die Wiegen, die Seelen mit Kindern, Wollust geziert,
Sopran, Alt: Und solches je länger, je lieber geführt.

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