Text
Arie |
1. Auf! mein Herz, mit Freuden, nimm wahr,
was heut geschicht,
wie kommt nach grossen Leiden
nun ein so grosses Licht!
Mein Heiland ward gelegt,
da, wo man uns hinträgt,
wenn von uns unser Geist
gen Himmel ist gereist.
2. Er war ins Grab gesenket,
der Feind trieb gross Geschrei,
eh ers vermeint und denket,
ist Christus wieder frei
und ruft Viktoria,
schwingt fröhlich hie
und da sein Fähnlein als ein Held,
der Feld und Mut behält.
3. Der Held steht auf dem Grabe
und sieht sich munter um;
der Feind liegt und legt abe
Gift, Gall und Ungestüm,
er wirft zu Christi Fuss
sein Höllenreich und muss
selbst in des Siegers Band
ergeben Fuss und Hand.
4. Das ist mir anzuschauen
ein rechtes Freudenspiel,
nun soll mir nicht mehr grauen
für allem, was mir will
entnehmen meinen Mut,
zusamt dem edlen Gut,
so mir durch Jesum Christ
aus Lieb erworben ist.
5. Die Höll und ihre Rotten,
die krümmen mir kein Haar,
der Sünden kann ich spotten,
bleib allzeit ohn Gefahr;
der Tod mit seiner Macht
wird nicht bei mir geacht,
er bleibt ein totes Bild
und wär er noch so wild.
6. Die Welt ist mir ein Lachen
mit ihrem großen Zorn,
sie zürnt und kann nichts machen,
all Arbeit ist verlorn.
Die Trübsal trübt mir nicht
mein Herz und Angesicht,
das Unglück ist mein Glück,
die Nacht mein Sonnenlicht.
7. Ich hang und bleib auch hangen
an Christo als ein Glied,
wo mein Haupt durchgegangen,
da nimmt es mich auch mit.
Er reiset durch den Tod,
durch Welt, durch Sünd und Not,
er reiset durch die Höll,
ich bin stets sein Gesell.
8. Er dringt zum Saal der Ehren,
ich folg ihm immer nach
und darf mich gar nicht kehren
an einzig Ungemach. Es tobe, was da kann,
mein Haupt nimmt sich mein an,
mein Heiland ist mein Schild,
der alles Toben stillt.
9. Er bringt uns an die Pforten,
die in den Himmel führt,
daran mit güldnen Worten
der Reim gelesen wird:
Wer dort wird mit verhöhnt
wird hier auch mit gekrönt,
wer dort mit Sterben geht,
wird hier auch mit erhöht. |